Ich bin wieder einmal auf einer Konferenz, diesmal in Salzburg und am heutigen Abend war noch Zeit, um durch die Stadt zu schlendern. Dabei landete ich auf dem Friedhof von St. Peter. Auf diesem Friedhof ist auch Georg Trakl gern gewesen, dessen Geburtshaus hier in der Nähe steht.
Über den Friedhof, wo sich auch die Gräber von Johann Michael Haydn und Mozarts Schwester Nannerl befinden, schreibt er:
Ringsum ist Felseneinsamkeit
des Todes bleiche Blumen schauern
auf Gräbern die im Dunkel trauern -
doch diese Trauer hat kein Leid.
Der Himmel lächelt still herab
in diesen traumverschlossenen Garten,
wo stille Pilger seiner warten.
Es wacht das Kreuz auf jedem Grab.
Die Kirche ragt wie ein Gebet
vor einem Bilde ewiger Gnaden
manch Licht brennt unter den Arkaden
das stumm für arme Seelen fleht -
Indes die Bäume blühń zur Nacht
daß sich des Todes Antlitz hülle
in ihrer Schönheit schimmernde Fülle,
die Tote tiefer träumen macht.
In der Felswand am Friedhof befinden sich "Katakomben", natürliche Höhlen, die später durch Menschenhand vergrößert wurden. Sie sind durch einen Aufstieg über 48 Stufen zu erreichen.
Ein Schild weist darauf hin, dass hier in der Verborgenheit dieser Felsenhöhlen die ersten Christen von Salzburg (damals Juvavum) die heiligen Geheimnisse feierten.