Sonntag, 28. Oktober 2018

Labyrinth




heute morgen bedeckte eine leichte Schneedecke die Erde. Das war eine unerwartete Überraschung, denn ich hatte noch nicht einmal meine Blumen vom Balkon in den Wintergarten geholt. Die Landschaft war wie verzaubert und so bin ich mit Franziska und Markus, die beide unabhängig voneinander zu Besuch hier waren, an dem neuen Labyrinth vorbeigegangen, welches vor kurzem anlässlich der Weltfreiwilligenkonferenz hier im Wittelsbacher Park entstanden ist.



Anschließend waren wir in der Moritzkirche, wo momentan noch eine Multimedia-Installation zu sehen ist. 


Diese Installation vermittelt den Eindruck, als könne man die Kirche hier durch ein großes Tor in eine mystische Welt verlassen. Auf der Stirnwand der Kapelle wird eine sanft bewegte Wasserfläche projiziert, über die langsam Nebelschwaden wabern. Das Licht fällt auf die sanften Wellen, das Wasser ist hell, weiß, grau, bläulich, der Hintergrund unscharf. Nichts passiert in diesem ortlosen Zwischenreich des Lichtes und doch geschieht so viel. Es ist ein meditatives Raumerlebnis, welches etwas von den Gezeiten der Ewigkeit spüren lässt. 
 

Mich hat es an ein Lied erinnert, dessen Text ich nach längerem Suchen doch noch gefunden habe:
 

Ich lass das weite Meer durch meine Kiemen ziehn,

so schweigt der Fisch , so schweigt das Meer –

schweigt das Meer:

Ich lass das weite Meer durch meine Kiemen ziehn.


Ich nehm die ganze Welt mit meinen Augen auf,

ich rette sie ich rette sie, rette sie:

Ich nehm die ganze Welt mit meinen Augen auf“

(W.Willms)


Mittwoch, 24. Oktober 2018

ein Moslem, ein Christ und ein Jude



so lautete der Titel der Sonderausstellung im Jüdischen Museum in München, die wir uns am vergangenen Samstag zur Langen Nacht der Museen angeschaut haben.

Der israelische Künstler Eran Shakine setzt sich humorvoll kritisch mit der Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der drei großen Weltreligionen auseinander.
In skizzenhaften Zeichnungen aus Ölwachskreide erkunden die drei Vertreter der drei monotheistischen Weltreligionen als äußerlich nicht unterscheidbares Trio die Welt. Sie scheinen aus der Zeit gefallen, tragen Frack, Zylinder, Schlips und meistens einen Stock. So ausgerüstet stellen sie sich den Herausforderungen des Lebens. Nichts kann sie schrecken, Tabus kennen sie nicht.

 
Im Gegensatz zur bitteren Realität sind Muslim, Christ und Jude in Shakines gezeichneter Utopie frei von Vorurteilen, voller Toleranz und Aufgeschlossenheit. Das alles ist in eine hinreißend einfache und zugleich hintersinnige Bildsprache übertragen.


Ein Moslem, ein Christ und ein Jude haben nicht bemerkt, dass ihnen das Glück schon eine Weile folgt.


Ein Moslem, ein Christ und ein Jude versuchen den Plan Gottes herauszufinden.



Da der Titel der Ausstellung auf den Anfang eines Witzes anspielt, der eine Stereotype bedient, gibt es hier noch einen: 
 
Ein Priester und ein Iman sind Nachbarn und gute Freunde. Eines Tages muss der Priester einige Besorgungen machen, doch sein Motorrad ist kaputt. Er leiht sich das Auto des Imans. Auf dem Heimweg bemerkt er, dass das Auto unterwegs sehr schmutzig geworden ist, und so wäscht er es, bevor er es zurück gibt. Einige Wochen später muss der Iman eine abgelegene Gegend bereisen und leiht sich daher das Motorrad des Priesters. Nach seiner Rückkehr nimmt er ein Beil und kappt das Ende des Auspuffs. „Was machen Sie denn mit meinem Motorrad?“ empört sich der Priester. „Mein lieber Herr
Priester“ antwortet der Iman „Sie waren so freundlich, mein Auto zu taufen, nun habe ich ihr Motorrad beschnitten.



Montag, 1. Oktober 2018

2447 Meter über den Dingen





Am letzte Wochenende im September war trditionell Lehrerausflug nach Südtirol angesagt. Ursprünglich wollte Monika dabei sein und wir hatten sogar noch geplant, ein paar Tage länger zu bleiben, aber daraus wurde nichts, da sich Monika am Freitag plötzlich unwohl fühlte und noch eine Migräne dazukam. 


Also packte ich den Koffer wieder aus und meine Sachen in die Seitenkoffer fürś Motorrad wieder ein und startete dann mit ihm gegen 14:00 Uhr in den Süden.

Die alte Brennerstraße war frei und so kam ich kurz vor dem Abendessen im Kaltenhauser Hof in Raas bei Brixen an, wo die anderen schon wie üblich unter dem Birnbaum saßen. 

 

Die Wanderung am Samstag führte uns zunächst von St. Andrea mit der Seilbahn hinauf zur Bergstation am Ploseberg und von dort zu Fuß weiter auf einem gemütlichen Wanderweg zur Rossalm hinauf auf 2200 Höhenmeter. 



Für die Geübteren ging es dann nach der Einkehr auf einem schönen Rundweg weiter über die Plosehütte zurück zur Berstation. 



Am Sonntag fuhr ich dann zusammen mit Raphael mit dem Motorrad die gleiche Strecke zurück. Die Abwechslung bestand darin, dass er in Gossensass plötzlich aus meinem Rückspiegel verschwunden war. Nach ein paar Minuten Warten kehrte ich um und war froh, dass ihm nichts passiert war, sondern er nur ein Teil von seiner Sitzbank verloren und bereits wiedergefunden hatte.