Der Sommerurlaub ist dieses Jahr coronabedingt für uns etwas kürzer ausgefallen und wir sind auch nicht 1000ende Kilometer durch die Welt geflogen. Unser Urlaubsziel war diesmal meine alte Heimat.
Eine Woche lang wohnten wir in einer Ferienwohnung mit direkten Blick auf die Elbe. Wir konnten auf der Terrasse sitzen, Tee trinken und zuschauen, wie die Dampfer langsam vorbeizogen.
Ich hatte mir ein einfaches Fahrrad ausgeliehen, um morgens beim Bäcker Semmeln zu holen und damit machte ich auch ein paar kürzere Ausflüge. Stromabwärts konnte ich bereits nach 30 Minuten das „Blaue Wunder“ erleben, die sogenannte Elbbrücke in Dresden.
Stromaufwärts führte mich der Weg direkt nach Pirna, eine hübsche Kleinstadt, die das Tor zur „Sächsischen Schweiz“ ist. Hier bin ich von Schaufenster zu Schaufenster gebummelt und habe mich von den Sprüchen auf den Fenstern inspirieren lassen.
Ein Felsen, den ich immer wieder gern erklimme, ist der Lilienstein. Von hier hat man diesen einmaligen Ausblick auf die Elbe bei Bad Schandau.
Unsere Unterkunft lag in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss Pillnitz. Dieses hatte der sächsische König August des Starken für seine berühmten Mätresse, Gräfin Anna von Cosel, erworben und ausgebaut.
Dazwischen war nur noch das kleine Kirchlein, von dem der Glockenklang zu uns herüberkam, wenn wir auf der Terrasse saßen.
Es ist die Kirche „Maria am Wasser“ und hier ist seit 2006 auch eines von 4 Nagelkreuzzentren in Dresden. In Deutschland gibt es derzeit 63 solcher Orte und weltweit sind es über 160.
Das Nagelkreuz von Coventry ist ein christliches Symbol aus der Kathedrale von Coventry. Es hat seinen Ursprung in der Zerstörung selbiger Kathedrale am 14. November 1940, bei dem 550 Menschen starben und soll die Idee der völkerweiten Versöhnung nach dem zweiten Weltkrieg mit nachfolgendem Gebet in die Welt hinaus tragen:
Alle
haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben
sollten. (Röm 3,23)
Darum beten wir:
Den Hass, der
Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse,
Vater,
vergib.
Das Streben der Menschen und Völker zu
besitzen, was nicht ihr eigen ist,
Vater,
vergib.
Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen
ausnutzt und die Erde verwüstet,
Vater,
vergib.
Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück
der anderen,
Vater,
vergib.
Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der
Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge,
Vater,
vergib.
Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder
entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht,
Vater,
vergib.
Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst
zu vertrauen und nicht auf Gott,
Vater,
vergib.
Seid untereinander freundlich, herzlich und
vergebet einer dem anderen, gleichwie Gott euch vergeben hat in Jesus
Christus. (Eph 4,32)
AMEN
PS. Ein kleines Paradies habe ich bei meiner Radtour in Birkwitz entdeckt. :-)
Heute ist der 166. Tag der Corona-Pandemie und wir haben momentan täglich mehr Neuinfektionen, als zum Ausbruch der Pandemie im März! Leider hat die Unvernunft bereits gesiegt und die Menschen demonstrieren jetzt gegen die Corona-Maßnahmen, da sie sich in ihrer Freiheit beeinträchtigt fühlen. Dabei liegt die Reproduktionszahl in Deutschland bei 1,3. D.h. ein Infizierter steckt immer noch mehr als einen weiteren Menschen an.