Da bei mir eine Fortbildung ausgefallen, bzw. verschoben worden ist, hatte ich endlich einmal wieder
ein freies Wochenende und das nutzte ich für einen Besuch bei meinen Eltern.
Mit dem 9-Euro-ticket fuhr ich ca. 500 km in 8,5 Stunden. (Mit dem Auto hätte ich für diese Strecke
mindestens 50 Euro Benzin verfahren).
Allerdings war ich nicht alleine im Zug, so dass Bahnfahren
momentan auch ein Abenteuer ist. Streckenweise war ich sogar in einem historischen Zug unterwegs,
bei dem man die Fenster noch öffnen konnte.
Und da so ein Zug für mich nichts Neues war,
wusste ich auch noch, dass es in solchen Abteilen auch vereinzelt Klappsitze im Gang gibt.
Das war meine Rettung, sonst hätte ich über 3 Stunden stehen müssen.
Obwohl alle meine drei Züge Verspätung hatten, erreichte ich die Anschlusszüge und kam wie geplant
in Radeberg an.
Meine Eltern haben sich über das Wiedersehen gefreut und die Abende verbrachten wir beim Kartenspiel.
Am letzten Abend war das richtig lustig, da Alex seine eigenen, neuen Spielregeln erfand.
Aber eigentlich ist es traurig, denn aufgrund seiner fortschreitenden Demenz ist sein Erinnerungsvermögen,
bzw. sein Kurzzeitgedächtnis stark eingeschränkt.
Mit Bärbel dagegen konnte ich ohne Probleme einen Ausflug nach Dresden machen und dabei
mit dem 9-Euro-Ticket verschiedene Bus- und Straßenbahnlinien erkunden.
Unser Ziel war der alte Gasometer in Reick, in dem es eines der größten Panoramabilder zu sehen gibt.
Es zeigt die sächsische Metropole in ihrer barocken Glanzzeit.
Fast 2 Stunden lang habe ich mir nur ein einziges Bild angeschaut und war fasziniert vom Detailreichtum
dieser künstlerischen Momentaufnahme der Augusteischen Epoche. Gefühlt habe ich auf dem Turm der
Hofkirche gestanden und den Blick über Dresden zur damaligen Zeit mit ihrer höfischen Pracht und dem
quirligen Alltagsleben der Bürger genossen.