Samstag, 28. März 2020

urbi et orbi






Das Wetter ist heute schön und so drehe ich vorsichtig – wegen der Ausgangsbeschränkungen – eine Runde mit meinem Motorrad. Hier auf der A8 zwischen Augsburg und München, wo sonst Stau oder Raser und Drängler das Bild bestimmen, herrscht momentan fast gespenstige Leere. Das Coronavirus bestimmt derzeit unser Leben. „Das Coronavirus ist nicht das Ende der Welt. Aber vielleicht das Ende der Welt, wie wir sie bisher kannten“, überlegt der Journalist M. Matuschek. Und P. Spiegel sagt, die Coronakrise „demaskiert … unser unnachhaltiges, prekäres globales Wirtschaftssystem, welches den fortschreitenden Tod der Natur und das Sterben tausender Menschen, sei es durch Kriege, unzureichende Gesundheits- und Versorgungssysteme … in gewisser Weise normalisiert hat.“


Heute ist der 12. Tag, seitdem der Krisenfall für Bayern ausgerufen ist. In Deutschland haben wir heute bereits 54 000 Infizierte und 400 Tote. In Italien hat der Virus bereits über 10 000 Tote gefordert.


Ich fand es beeindruckend, wie Papst Franziskus in dieser historischen Krise gestern ein Zeichen gesetzt hat und auf dem menschenleeren Petersplatz für alle, die von der Krise betroffen sind, seinen Segen gespendet hat. Zuvor mahnte der Papst zur Umkehr, kritisierte die Gleichgültigkeit gegenüber Not und Zerstörung und rief die Menschen zu mehr Zusammenhalt auf. Es ist an der Zeit, unseren Lebensstil grundsätzlich zu überdenken: "Wir haben nicht auf den Schrei der Armen und unseres schwer kranken Planeten gehört. Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben können."


Papst Franziskus erteilt Segen Urbi et Orbi auf menschenleerem Petersplatz


Daher müssen wir immer mal wieder anhalten und innehalten, um zu fragen, was wirklich wichtig ist. Nicht nur mit dem Motorrad.




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