Sonntag, 24. Januar 2021

Biotop

 


Am 315 Tag der Pandemie fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich drehe eine kleine Runde durch den Park vor unserem Haus. Das ist erlaubt und kein Problem, auch wenn die derzeitigen Corona-Regeln langsam unübersichtlich werden: An manchen Orten braucht es Masken, an manchen nicht; jetzt sind mitunter FFP2-Masken gefordert, aber nicht überall; aus Orten mit Inzidenzwerten über 200 darf man sich nur 15 km entfernen, in andere Gebiete darf man nicht einreisen, … ob der Virus das versteht???

Wie soll man da leben?  

Am Eingang zum Park steht dieser Biotop-Baum.


 

Biotop – das heißt Lebensort. In diesem Fall ist es eine alte Linde und es ist ein Ort zum Leben für zahlreiche Insekten und Fledermäuse. 

 


Im Park stehen noch viele andere schöne und interessante Bäume.

 


Es tut gut, eine kleine Runde durch den Park zu drehen. Für alle ist der momentane Aktionsradius eingeschränkt und so können vielleicht die Worte von Laotse trösten, die ich nach meinem Spaziergang in der Zeitung entdeckt habe:


Ohne aus der Tür zu gehen,

kennt man die Welt.

Ohne aus dem Fenster zu schauen,

sieht man den Sinn des Himmels.

Je weiter einer hinausgeht,

desto geringer wird sein Wissen.

Darum braucht der Berufene nicht zu gehen

und weiß doch alles.

Er braucht nicht zu sehen

und ist doch klar.

Er braucht nichts zu machen

und vollendet doch.




Freitag, 15. Januar 2021

Beschirmt

 


Bei einem kleinen Spaziergang ums Haus habe ich diese Schirme entdeckt. Sie hängen in den Bäumen in einem Biergarten von einer Gaststätte. Aber derzeit kann man nicht nur nicht im Biergarten sitzen, da es zu kalt ist: sondern man kann auch nicht in einer Gaststätte sitzen, da diese alle geschlossen sind. Denn das kleine Corona-Virus wütet unsichtbar weiter; und das seit 306 Tagen. Jetzt fängt es auch an sich zu verändern und bildet Mutationen, die um ein Vielfaches ansteckender sind. 

In den Nachrichten wird derzeit als Erstes berichtet, wie viele Personen schon geimpft sind, aber die Zahl liegt leider noch im Promille-Bereich. (Außer im Krisen-erprobten Israel; da sind schon über 10% der Bevölkerung geimpft). 

Die Zahl der Infektionen in Deutschland hat heute leider die 2 Millionen Marke überschritten und die Zahl der weltweit an oder mit dem Virus Verstorbenen beträgt 2.004.257.



Ein Sonnenschirm schützt vor der Sonne und ein Regenschirm vor Regen, was aber schützt uns vor dem Virus und wer oder was schützt unser Leben? Die Frage erinnert mich an das Kirchenlied, dem der Psalm 91 zugrunde liegt:


Wer unterm Schutz des Höchsten steht,

im Schatten des Allmächtigen geht,

wer auf die Hand des Vaters schaut,

sich seiner Obhut anvertraut,

der spricht zum Herrn voll Zuversicht:

Du meine Hoffnung und mein Licht,
mein Hort, mein lieber Herr und Gott,

dem ich will trauen in der Not.



Er weiß, dass Gottes Hand ihn hält,

wo immer ihn Gefahr umstellt;
kein Unheil, das im Finstern schleicht,

kein nächtlich Grauen ihn erreicht.
Denn seinen Engeln Gott befahl,

zu hüten seine Wege all,
dass nicht sein Fuß an einen Stein anstoße

und verletzt mög sein.



Denn dies hat Gott uns zugesagt:

Wer an mich glaubt, sei unverzagt,
weil jeder meinen Schutz erfährt;

und wer mich anruft, wird erhört.
Ich will mich zeigen als sei Gott,

ich bin ihm nah in jeder Not;
des Lebens Fülle ist sein Teil,

und schauen wird er einst mein Heil.

(Michael Vehe, 1537)