Am 315 Tag der Pandemie fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich drehe eine kleine Runde durch den Park vor unserem Haus. Das ist erlaubt und kein Problem, auch wenn die derzeitigen Corona-Regeln langsam unübersichtlich werden: An manchen Orten braucht es Masken, an manchen nicht; jetzt sind mitunter FFP2-Masken gefordert, aber nicht überall; aus Orten mit Inzidenzwerten über 200 darf man sich nur 15 km entfernen, in andere Gebiete darf man nicht einreisen, … ob der Virus das versteht???
Wie soll man da leben?
Am Eingang zum Park steht dieser Biotop-Baum.
Biotop – das heißt Lebensort. In diesem Fall ist es eine alte Linde und es ist ein Ort zum Leben für zahlreiche Insekten und Fledermäuse.
Im Park stehen noch viele andere schöne und interessante Bäume.
Es tut gut, eine kleine Runde durch den Park zu drehen. Für alle ist der momentane Aktionsradius eingeschränkt und so können vielleicht die Worte von Laotse trösten, die ich nach meinem Spaziergang in der Zeitung entdeckt habe:
Ohne aus der Tür zu gehen,
kennt man die Welt.
Ohne aus dem Fenster zu schauen,
sieht man den Sinn des Himmels.
Je weiter einer hinausgeht,
desto geringer wird sein Wissen.
Darum braucht der Berufene nicht zu gehen
und weiß doch alles.
Er braucht nicht zu sehen
und ist doch klar.
Er braucht nichts zu machen
und vollendet doch.