Momentan
lohnt es sich gleich 2x nach Erfurt zu fahren. Zum Ersten, da derzeit
die Bundesgartenschau einlädt, eine wundervolle Blütenpracht zu
bestaunen.
Leider
war die Zeit für mich dazu zu kurz, so dass ich hoffe, bis zum
Herbst noch einmal dahin zu reisen.
Der
zweite und eigentliche Grund unseres Besuches waren wieder die
Domstufenfestspiele. Vor
der beeindruckenden Kulisse des Erfurter Domes haben wir dieses Jahr
„Die Jungfrau von Orleans“ von P. Tschaikowski gesehen.
Die
Bühne war diesmal eine einfach aber geniale Kopie der Domstufen, die
in den Himmel hinaufgebogen waren und so eine Trennung zwischen der
himmlischen und der irdischen Welt darstellten. Nur der Chor der
Engel konnte durch 3 Türen von der einen zur anderen Seite gelangen.
Bevor
die heilige Johanna im Kampf auf ihren Widersacher traf (in den sie
sich verliebt) leuchteten die Domstufen in den Farben der
Regenbogenflagge – ein kurzer Hinweis auf die Homosexualität des
Komponisten. Auf der Bühne stehen sich dann zwei Krieger gegenüber.
Dass einer eine Frau ist wird erst deutlich, als er seinen Helm
abnimmt…
In
der heutigen Zeit ist das nicht mehr das Problem, da
kann es auch vorkommen, dass sich zwei (Erfurter) Polizisten mögen.
Beeindruckend
war die Schlussszene, in der Johanna auf dem Scheiterhaufen stirbt.
Die Feuerflammen wurden durch den Schriftzug „Johanna“
versinnbildlicht, der sich in verschiedenen Sprachen immer mehr
ausbreitete und vervielfältigte, bis die gesamte Kulisse loderte.