Donnerstag, 31. Juli 2014

secret heart




Im Augsburger Gaskessel ist noch bis Mitte September ein überdimensionales Herz zu sehen, welches inmitten des dunklen Gaskesselraumes schwebt. Konzipiert und installiert hat es der katalanische Künstler Jaume Plensa. Das Herz hat einen Durchmesser von 27 Metern und es braucht einen halben Tag um dieses anatomische Modell aus Tuchmaterial mit Luft zu füllen. Zu der Ausstellung unter dem Titel „the secret heart – das Geheimherz“ gehört eine Soundinstallation, die den Betrachter in den Herzschlag mit hinein nimmt. Aus zwölf Lautsprechern sind Menschen zu hören, die quasi im Sekundentakt von Eins bis Sechzig zählen. Es sind ca. 100 verschiedene Stimmen von Augsburgern verschiedenen Alters und Herkunft. So entsteht ein Klangmosaik, welches das schwebende Herz gleichsam einhüllt und zum Leben erweckt. 



Das Herz im Gaskessel erinnert mich an den Bibeltext, den ich vergangenen Sonntag gehört habe. Da hatte der König Salomo bei Gott einen Wunsch frei, und was hat er sich gewünscht? – „ein hörendes Herz, welches das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht."


In der Bibel ist das Herz nicht nur die Pumpstation für das Blut in den Adern, sondern es ist das Innerste des Menschen, seine eigentliche Personmitte; es ist der Sitz seiner Entscheidungen und Willensentschlüsse.


"Es gefiel dem Herrn, dass Salomo diese Bitte aussprach. Daher antwortete ihm Gott: Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen hast und nicht um langes Leben, Reichtum oder um Tod deiner Feinde, sondern um Einsicht gebeten hast, werde ich deine Bitte erfüllen.“ (1 Kön 3, 5.7-12)
Wie schön wäre es, wenn alle Menschen so weises und verständiges Herz wie der König Salomo hätten …

Sonntag, 20. Juli 2014

Lebenszeichen

da ich mich schon länger nicht mehr gemeldet habe, gibt es hier mal wieder ein kurzes Lebenszeichen von mir. vielleicht gibt es ja doch jemanden, der diesen blog liest ;-)



Momentan sitze ich auf dem Balkon, die Sonne ist schon untergegangen aber leider gibt es nicht so einen schönen Sternenhimmel wie vor einem halben Jahr in Israel in der Wüste. Bei den momentanen miliärischen Auseinandersetzungen in Israel sind meine Gedanken da unten bei meinen Freunden, die da leben...

Monika ist letzte Woche eine Elektrode in die Wirbelsäule eingesetzt worden, um die Nerven gezielt gegen die Schmerzen zu reizen. Die OP war erfolgreich und morgen wird der Impulsgeber noch einmal abgetrennt, bevor er endgültig implantiert wird...

Ich habe derzeit ein paar Termine, um mich auf meinen neuen Job vorzubereiten, den ich im September beginnen werde...

Und dann habe ich meinen alten Rechner, der bisher noch unter Windows XP lief, platt gemacht und auf Linux umgestellt. Dabei sind leider meine gesammelten mail-adressen auf der Strecke geblieben. Also, wer gern weiterhin auch persönlich mit mir per mail in Kontakt bleiben möchte, schickt mir am Besten sofort eine mail zurück...

Ich wünsche Euch einen guten Start in die Woche.
Michael.

PS. hier noch ein Lebenszeichen von Gerhard Schöne:


Ein kleines Flugzeug will ich noch falten,
ich hab schon geübt.
Auf seine Flügel schreib ich die Botschaft:
"Gut, dass es dich gibt!"
Im Kaufhaus lasse ich es dann fliegen,
voll ins Gewühl.
Nach einer lässigen Runde
findet's ein Ziel.

'Ne große Tüte Sonnenblumenkerne
schaff' ich mir noch an
und wo die Gegend öder als öd' ist, verstreu ich sie dann.
Es wachsen lauter duftende Sonnen
langsam heran
zwischen den Klötzern und Mauern
dann irgendwann.

Und ein Lampion will ich mir noch kleben
aus Seidenpapier.
Wenns draußen dunkelt will ich's entzünden,
dann leuchtet es mir.
Vielleicht werd ich dabei etwas singen,
fröhlich gelaunt.
Und wer mich sieht wird sich wundern
oder er staunt.

'Ne schöne Flaschenpost will ich bauen
und werf sie ins Meer.
Vielleicht, wenn ich schon gar nicht mehr lebe,
dann findet sie wer.
Auf dem Papier das er dann entfaltet
sage ich ihm:
"Lass dir die Träume nicht nehmen,
god bless your dream!"

Sonntag, 6. Juli 2014

Allerheiligen (188 km)




In der Nähe von Jettingen-Scheppach, im Naturpark Augsburg – westliche Wälder, steht eine Allerheiligenkirche. Diese war gestern ein Etappenziel auf der Motorradtour mit meinen Augsburger Motorradfreunden. Die Kirche befindet sich abseits der Ortschaft auf dem heiligen Berg (dem „Holgen“ wie man hier sagt) und zu ihr führen 100 Stufen durch einen mystischen Wald hinauf. 


Direkt neben der Kirche gibt es einen kleinen Kalvarienberg, um den sich 13 Kreuzwegstationen gruppieren. (Hier gibt es auch eine 14. Station, die an die Auffindung des Kreuzes durch die Kaiserin Helena erinnert.)  Steht man in gewissen Abstand vor der Kreuzigungsgruppe, so befindet man sich direkt im Mittelpunkt des Kreises, den die Kreuzwegstationen bilden. Auf diese Weise wird jeder, der auf das Kreuz Christi schaut, selbst zum Mittelpunkt des Heilsgeschehens.


In der Kirche, die eine der ältesten Wallfahrtkirchen im schwäbischen Raum ist, befinden sich außergewöhnliche Fresken aus dem Jahre 1770, die u.a. das Leben Jesu zeigen, wie man es sich wohl damals vorgestellt hat: Der kleine, 12-jährige Jesus versetzt die Schriftgelehrten in Erstaunen (obwohl er wahrscheinlich noch gar nicht lesen kann und manche der Gelehrten nur mit Brille). Und der Raum, in dem sich Jesus mit den anderen dargestellt ist, hat große Ähnlichkeit mit der Kirche, in der ich mich gerade befinde. So wird auch hier wieder deutlich, dass sich das damalige Geschehen im Hier und Jetzt wiederholt.


„Jesus saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten...
Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht…
“ (Lk. 2, 46f)
... und wir versehen nicht.

Dienstag, 1. Juli 2014

Ende einer Urlaubsreise







Nach 20 Tagen mit dem Motorrad unterwegs quer durch Deutschland bin ich gestern wieder zu Hause in Augsburg eingetroffen. Insgesamt habe ich dabei 2850 km zurückgelegt und dabei viel interessantes und schönes gesehen. Aber das Wichtigste dabei war für mich das Wiedersehen mit Freunden, Verwandten und Bekannten aus alten Tagen. Es waren gute Begegnungen und es gab viel zu erzählen, da ich manche von ihnen schon länger als zehn Jahre nicht mehr gesehen hatte.

Die Reise hat ein paar Abweichungen von dem Verlauf bekommen, wie ich ihn mir ursprünglich grob vorgestellt hatte, aber das war ja so gedacht, dass Überraschungen und Veränderungen möglich sind. Als ich unterwegs Tipps und Hinweise bekam, was ich mir anschauen sollte und mir dann auch noch einfiel, wer da in der Nähe wohnt, und ich da einen Besuch machen könnte, entstand daraus die Reiseroute.

Danke sage ich allen Mitlesern in meinem blog (der bis heute 4299 mal angeklickt wurde), die mich auf diese Weise angespornt haben, von meinen Erlebnissen zu berichten und Danke sage ich für die Gastfreundschaft und die Begegnungen mit Wolfgang, Renate &  Bernhard mit Eva-Maria und Wera, Bärbel & Alex, Andreas & Kaja mit Alberto, Amadeus und Aurelius, Michael, Knut, Anett & Karsten, Kerstin & Norbert mit Konstantin, Karola & Albrecht mit Clara, Johanna und Charlotte, Daniel, Guido, Felicitas & Lothar mit Stefan, Magdalene, Harriet, Susanne, Birgit & Matthias mit Elisabeth und Emanuel sowie Christel & Michael mit Katharina und Florian.



Mein Sabbatjahr nähert sich langsam dem Ende und hier im Tagebuch wird es jetzt etwas ruhiger, da ich erst einmal meine vielen Eindrücke verarbeiten werde…
„Die Erinnerung ist unsere Zukunft“ hat wohl V.E. Frankl einmal gesagt, d.h. später (oder im Alter) haben wir nur noch das, auf was wir zurückblicken können. Ich bin froh über die vielen Erlebnisse, Eindrücke und Begegnungen in meiner Sabbatzeit.