Am
4. Advenswochenende machte ich einen Ausflug in den kleinsten Staat
der Welt. Eingeladen dazu hatte mich Angelika vom Verein „Set-Free“,
der sich in Politik und Gesellschaft dafür einsetzt, dass Gefangene
in ihrer Entwicklung angeleitet werden, ein ganzheitliches,
verantwortungsvolles und selbstbestimmtes Leben zu führen. So war
ich 2 x 12 Stunden im Bus unterwegs und konnte dann die ewige Stadt
bei Nacht bewundern.
Die
Engelsburg hat ihren Namen im Jahre 590 bekommen, als Papst Gregor
der Erzengel Michael mit dem gezückten Schwert über diesem
kaiserlichen Mausoleum erschien und das Ende der Pest ankündigte.
Die Zeit für eine Erkundung im Inneren blieb mir leider nicht.Dafür
nahm ich mir am nächsten Tag ausgiebig Zeit, für die Vatikanischen
Museen, welche zu den bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt gehören.
Voller Freude gelangte ich ohne zu warten direkt ins Museum und ging
zunächst in die Sixtinische Kapelle. Papst Sixtus hatte sie ab 1473
nach den Maßen des Salomonischen Tempels erbaut und die Wände mit
Szenen aus dem Leben Moses und Christi ausmalen lassen.
Die
Decke war damals noch mit Sternen bemalt und wurde 1508 – 1512 von
Michelangelo gestaltet. Auf insgesamt 520 m² zeigen seine Bilder
Szenen aus der Genesis mit 115 überlebensgroßen Charakteren.
Besonders der Ausschnitt „Die Erschaffung Adams“ ist ein
weltberühmtes und oft reproduziertes Werk. Es zeigt, wie Gottvater
mit ausgestrecktem Finger Adam zum Leben erweckt.
Bevor
wir die Rückreise antraten, wollten wir noch dem Papst einen Besuch
abstatten, aber diese Idee hatten außer uns leider noch mindestens 7000
andere Menschen.
Angelika, die die Reise organisiert hatte, hat es
zwar nicht geschafft, dem Heiligen Vater die Hand zu schütteln, aber
es ist ihr gelungen, mit über 10 ehemaligen Gefangenen, die sich
jetzt sozial engagieren, auf der Bühne zu stehen und von ihrer
Vision zu erzählen, dem „Traum von einer Gesellschaft der
Barmherzigkeit, die den Menschen hinter Gittern eine Chance zur
Umkehr gibt und die es möglich macht, dass aus Straftätern Täter
der Liebe werden.“ Ein Stück ist ihr das bereits gelungen.
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