Sonntag, 21. Dezember 2014

Vatikan


 Am 4. Advenswochenende machte ich einen Ausflug in den kleinsten Staat der Welt. Eingeladen dazu hatte mich Angelika vom Verein „Set-Free“, der sich in Politik und Gesellschaft dafür einsetzt, dass Gefangene in ihrer Entwicklung angeleitet werden, ein ganzheitliches, verantwortungsvolles und selbstbestimmtes Leben zu führen. So war ich 2 x 12 Stunden im Bus unterwegs und konnte dann die ewige Stadt bei Nacht bewundern.
Die Engelsburg hat ihren Namen im Jahre 590 bekommen, als Papst Gregor der Erzengel Michael mit dem gezückten Schwert über diesem kaiserlichen Mausoleum erschien und das Ende der Pest ankündigte. Die Zeit für eine Erkundung im Inneren blieb mir leider nicht.Dafür nahm ich mir am nächsten Tag ausgiebig Zeit, für die Vatikanischen Museen, welche zu den bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt gehören.


Voller Freude gelangte ich ohne zu warten direkt ins Museum und ging zunächst in die Sixtinische Kapelle. Papst Sixtus hatte sie ab 1473 nach den Maßen des Salomonischen Tempels erbaut und die Wände mit Szenen aus dem Leben Moses und Christi ausmalen lassen. 


Die Decke war damals noch mit Sternen bemalt und wurde 1508 – 1512 von Michelangelo gestaltet. Auf insgesamt 520 m² zeigen seine Bilder Szenen aus der Genesis mit 115 überlebensgroßen Charakteren. Besonders der Ausschnitt „Die Erschaffung Adams“ ist ein weltberühmtes und oft reproduziertes Werk. Es zeigt, wie Gottvater mit ausgestrecktem Finger Adam zum Leben erweckt.

Bevor wir die Rückreise antraten, wollten wir noch dem Papst einen Besuch abstatten, aber diese Idee hatten außer uns leider noch mindestens 7000 andere Menschen. 


Angelika, die die Reise organisiert hatte, hat es zwar nicht geschafft, dem Heiligen Vater die Hand zu schütteln, aber es ist ihr gelungen, mit über 10 ehemaligen Gefangenen, die sich jetzt sozial engagieren, auf der Bühne zu stehen und von ihrer Vision zu erzählen, dem „Traum von einer Gesellschaft der Barmherzigkeit, die den Menschen hinter Gittern eine Chance zur Umkehr gibt und die es möglich macht, dass aus Straftätern Täter der Liebe werden.“ Ein Stück ist ihr das bereits gelungen.


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