Im
Ägyptischen Museum München kann man sich in einem überschaubaren
zeitlichen Rahmen einen Überblick über 5000 Jahre Kunst und Kultur
des alten Ägypten verschaffen. Das habe ich heute nachmittag mit
Freunden getan. Das erste Bild zeigt den Oberteil des Sarges von
Sat-Djehuti (17.Dynastie um 1575 v.Chr.) und hier seht ihr Uschebtis.
Das
sind kleine, mumiengestaltige Figuren, die dem Toten als Grabbeigaben mitgegeben wurden und mit deren Hilfe der
Verstorbene dann seinen Arbeitsverpflichtungen im Jenseits nachkam. Diese
bestanden im von der Landwirtschaft geprägten Ägypten aus
entsprechenden Tätigkeiten.
Die Uschebtis sind daher mit Hacken zur
Auflockerung des Ackerbodens und mit Säckchen für Saatgut versehen.
Zunächst verfügte der Verstorbene lediglich über ein einziges
Uschebti, das als sein Stellvertreter aufgefasst wurde. Später
verstand man die Uschebtis als Dienerfiguren und ihre Zahl wuchs bis
auf 365 Stück an. Für jeden Tag ein Uschebti. Wie praktisch.
Hier
noch zwei Bilder vom ägyptischen Totenbuch. Dies ist ein
Jenseitsführer, der den Verstorbenen mit der Unterwelt vertraut
machen und vor Gefahren schützen soll. Die ägypt. Bezeichnung
lautet: „Sprüche vom Herausgehen am Tage“.
Der
Glaube an ein Jenseits ist im alten Ägypten tief verwurzelt. Dabei
geht es um die Überwindung des Todes und ein jenseitiges Leben, bei
der die Sonne als Inbegriff des ewigen Kreislaufs des Lebens im
Mittelpunkt steht. Auf dem Weg zum ewigen Leben durchquert der
Verstorbene, wenn er die Prüfungen durch das Jenseitsgericht
bestanden hat, die von der Nachtsonne erhellte Unterwelt und wird mit
dem Sonnenaufgang neu geboren. Nicht ein finsteres Totenreich
erwartet ihn, sondern das Gefilde der Seligen unter der ewig
strahlenden Sonne.
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