Auf
der Rückfahrt mache ich Halt in Leipzig. Als ich den Bahnhof
verlassen hatte, werde ich von einem überdimensional großem
Wimmelbild empfangen, welches an den Fall der Mauer vor nunmehr über
25 Jahren erinnert.
Begonnen
hatte es hier in der Nikolaikirche mit den Friedensgebeten am Montag
abend zunächst mit einer kleinen Gruppe von regelmäßigen Betern.
Im September 1989 entstanden daraus friedliche Demonstrationen, denn
die Menschen hatten Kerzen in den Händen und „wenn man eine Kerze
trägt, braucht man beide Hände. Man muss das Licht behüten, da
kann man nicht gleichzeitig noch einen Stein oder Knüppel in der
Hand halten“, so der damalige Pfarrer Christian Führer.
Im
Innenraum der Kirche beeindrucken die als Palmbäume gestalteten
Säulen.
Mein
eigentliches Ziel in Leipzig war die neu erbaute katholische
Trinitatiskirche, die am 9. Mai 2015 geweiht wurde und die der größte
Kirchenneubau im Osten Deutschlands seit der politischen Wende ist.
Gelungen
finde ich die offene Gestaltung des Gebäudeensembles mit einen
dreieckigen Grundriss, welches für Passanten die Möglichkeit
bietet, einfach durch den Hof zwischen Gemeindezentrum und Kirche zu
gehen.
Der
Kirchenraum dagegen erinnert mich eher an den Dresdener Kulturpalast
und die Ausstattung im Inneren, die von einem
kubanisch-amerikanischen Künstler geschaffen wurde, trifft nicht
ganz meinen Geschmack.
Anders gesagt, mir bleibt die Aussage bzw. der
tiefere Sinn der Gestaltung verborgen und ich bin gespannt, wie es
den vielen anderen, auch nicht-christlichen Besuchern damit geht.
Auf
dem Weg zurück machte ich noch Halt in der Thomaskirche, in der
Johann Sebastian Bach lange Zeit wirkte und auch seine letzte
Ruhestätte gefunden hat.
Das
einfache Gebetskreuz mit seinen vielen Zetteln beweist, das die
Menschen mit ihren Anliegen hierher in eine Kirche kommen.
Für
eine Rast in Auerbachs Keller hatte ich leider keine Zeit mehr, denn
ich musste zum Bahnhof zurück. Vielleicht fürchtete ich mich aber
nur, von Mephisto verzaubert zu werden. ;-)
Von diesem Einkaufstempel, in dem sich einer der größten Kopfbahnhöfe Europas befindet, ging es dann mit dem Zug wieder zurück nach Hause.
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