Freitag, 25. September 2015

Leipzig




Auf der Rückfahrt mache ich Halt in Leipzig. Als ich den Bahnhof verlassen hatte, werde ich von einem überdimensional großem Wimmelbild empfangen, welches an den Fall der Mauer vor nunmehr über 25 Jahren erinnert.


Begonnen hatte es hier in der Nikolaikirche mit den Friedensgebeten am Montag abend zunächst mit einer kleinen Gruppe von regelmäßigen Betern. 


Im September 1989 entstanden daraus friedliche Demonstrationen, denn die Menschen hatten Kerzen in den Händen und „wenn man eine Kerze trägt, braucht man beide Hände. Man muss das Licht behüten, da kann man nicht gleichzeitig noch einen Stein oder Knüppel in der Hand halten“, so der damalige Pfarrer Christian Führer. 
 

Im Innenraum der Kirche beeindrucken die als Palmbäume gestalteten Säulen. 
 

Mein eigentliches Ziel in Leipzig war die neu erbaute katholische Trinitatiskirche, die am 9. Mai 2015 geweiht wurde und die der größte Kirchenneubau im Osten Deutschlands seit der politischen Wende ist. 
 

Gelungen finde ich die offene Gestaltung des Gebäudeensembles mit einen dreieckigen Grundriss, welches für Passanten die Möglichkeit bietet, einfach durch den Hof zwischen Gemeindezentrum und Kirche zu gehen.


Der Kirchenraum dagegen erinnert mich eher an den Dresdener Kulturpalast und die Ausstattung im Inneren, die von einem kubanisch-amerikanischen Künstler geschaffen wurde, trifft nicht ganz meinen Geschmack. 


Anders gesagt, mir bleibt die Aussage bzw. der tiefere Sinn der Gestaltung verborgen und ich bin gespannt, wie es den vielen anderen, auch nicht-christlichen Besuchern damit geht.



Auf dem Weg zurück machte ich noch Halt in der Thomaskirche, in der Johann Sebastian Bach lange Zeit wirkte und auch seine letzte Ruhestätte gefunden hat.


Das einfache Gebetskreuz mit seinen vielen Zetteln beweist, das die Menschen mit ihren Anliegen hierher in eine Kirche kommen.

Für eine Rast in Auerbachs Keller hatte ich leider keine Zeit mehr, denn ich musste zum Bahnhof zurück. Vielleicht fürchtete ich mich aber nur, von Mephisto verzaubert zu werden. ;-)

Von diesem Einkaufstempel, in dem sich einer der größten Kopfbahnhöfe Europas befindet, ging es dann mit dem Zug wieder zurück nach Hause.

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