Am 2.Sonntag im September feiert die Gemeinde in Niederschönenfeld das Kreuzfest (14.9. = Kreuzerhöhung) und aus
diesem Grund ist nach dem Gottesdienst einmal im Jahr die Heilige
Stiege, die zur Kapelle in der Justizvollzugsanstalt führt,
geöffnet.
„Die
Kapelle wird als Gefängniskirche genutzt und ist seit 1875 für die
Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Damals wurde die heilige
Kreuzreliquie, die durch das „Wunder von Niederschönenfeld“
Berühmtheit erlangte, vom Hochaltar der Wallfahrtskapelle in einen
Glasschrein des nördlichen Seitenaltars gebracht.
Die
Kapelle erreicht man über 22 Stufen einer „Heiligen Stiege“.
Dann durchschreitet man die zwei Flügel einer hölzernen Tür mit
den Bildnissen der Heiligen Legardis, Antonia, Elisabeta und Theresia
und kann durch ein deckenhohes metallenes Gitter den Innenraum
betrachten.
Er
gilt als einer der originellsten Kirchenräume des mittleren 17.
Jahrhunderts in Bayern. Auffällig ist die umlaufende Nonnenempore
über gemauerten Bögen. Die Einmaligkeit, nicht nur der
Klosterkirche, sondern auch der Kapelle, liegt aber in Baumeister
Constantin Paders Stuckdekoration: Die Wände sind mit Blattbändern
und stilisierten Blatt- und Blumenformen verziert. Die
Stuckdekoration ist der „Ruhm von Niederschönenfeld“ Dieser
großfigürliche Stuck ist ein Merkmal der Münchner
Stuckatorentradition. Wenn vom „Ruhm von Niederschönenfeld“ die
Rede ist, dann ist damit zunächst einmal die Stuckdekoration
gemeint.
Kunstgeschichtlich
besonders wertvoll sind am oberen Ende der Heiligen Stiege Maria mit
dem Leichnam Jesu, flankiert von zwei Engeln mit Schweißtuch, Lanze
und Essigschwamm aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.“
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