Sonntag, 11. September 2016

Heilige Stiege in Niederschönenfeld


 

Am 2.Sonntag im September feiert die Gemeinde in Niederschönenfeld das Kreuzfest (14.9. = Kreuzerhöhung) und aus diesem Grund ist nach dem Gottesdienst einmal im Jahr die Heilige Stiege, die zur Kapelle in der Justizvollzugsanstalt führt, geöffnet.






Die Kapelle wird als Gefängniskirche genutzt und ist seit 1875 für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Damals wurde die heilige Kreuzreliquie, die durch das „Wunder von Niederschönenfeld“ Berühmtheit erlangte, vom Hochaltar der Wallfahrtskapelle in einen Glasschrein des nördlichen Seitenaltars gebracht.





Die Kapelle erreicht man über 22 Stufen einer „Heiligen Stiege“. Dann durchschreitet man die zwei Flügel einer hölzernen Tür mit den Bildnissen der Heiligen Legardis, Antonia, Elisabeta und Theresia und kann durch ein deckenhohes metallenes Gitter den Innenraum betrachten.



 
Er gilt als einer der originellsten Kirchenräume des mittleren 17. Jahrhunderts in Bayern. Auffällig ist die umlaufende Nonnenempore über gemauerten Bögen. Die Einmaligkeit, nicht nur der Klosterkirche, sondern auch der Kapelle, liegt aber in Baumeister Constantin Paders Stuckdekoration: Die Wände sind mit Blattbändern und stilisierten Blatt- und Blumenformen verziert. Die Stuckdekoration ist der „Ruhm von Niederschönenfeld“ Dieser großfigürliche Stuck ist ein Merkmal der Münchner Stuckatorentradition. Wenn vom „Ruhm von Niederschönenfeld“ die Rede ist, dann ist damit zunächst einmal die Stuckdekoration gemeint.





Kunstgeschichtlich besonders wertvoll sind am oberen Ende der Heiligen Stiege Maria mit dem Leichnam Jesu, flankiert von zwei Engeln mit Schweißtuch, Lanze und Essigschwamm aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.“


Manfred Arloth in Augsburger Allgemeie vom 10. September 2013

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