„Weihnachtsmarkt
- kaum ein Wort bringt das Dilemma so auf den Punkt. Natürlich hat
der Gang durch die Ansammlung jener Buden seinen Reiz. Natürlich
weiß noch immer jeder nachdenkliche Zeitgenosse, dass die Gesetze
des Marktes etwas sehr anderes sind als die Weihnachtsbotschaft. Aber
ein Dilemma ist es doch – jedenfalls für solche, die ernsthaft den
Geburtstag Jesu im Auge haben und dessen Menschlichkeit herbeisehnen.
Denn Markt heißt vor allem Geschäft und Verdienst, Angebot und
Nachfrage – und vor allem: Geld...
Advent
hat mit Alternativen und Empörung zu tun. Er führt heraus aus
faulen Verhältnissen und macht Schluss mit resignativer Hinnahme.
Wir werden an allen Ecken und Enden belogen, sozusagen marktgemäß:
von der Autoindustrie, von der Deutschen Bank, von der Fifa...
Gleichzeitig kehrt der Hunger weltweit wieder. Das durchaus
vorhandene Emörungspotential fließt in die rechten Kanäle –
nicht in die richtigen.
Und
schon hört man auf dem Weihnachtsmarkt „Stille Nacht Heilige
Nacht“. In der Tat: „alles schläft“. Und dann: „Gottes Sohn
/ o wie lacht“. Ob er uns nicht eher auslacht, weil wir nicht
erwachsen werden wollen wie er. Oder ist – nicht nur ihm – eher
zum Heulen und Zähneknirschen?“ (Gotthard Fuchs)
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