Montag, 5. Dezember 2016

Weihnachtsmarkt




Weihnachtsmarkt - kaum ein Wort bringt das Dilemma so auf den Punkt. Natürlich hat der Gang durch die Ansammlung jener Buden seinen Reiz. Natürlich weiß noch immer jeder nachdenkliche Zeitgenosse, dass die Gesetze des Marktes etwas sehr anderes sind als die Weihnachtsbotschaft. Aber ein Dilemma ist es doch – jedenfalls für solche, die ernsthaft den Geburtstag Jesu im Auge haben und dessen Menschlichkeit herbeisehnen. Denn Markt heißt vor allem Geschäft und Verdienst, Angebot und Nachfrage – und vor allem: Geld...



Advent hat mit Alternativen und Empörung zu tun. Er führt heraus aus faulen Verhältnissen und macht Schluss mit resignativer Hinnahme. Wir werden an allen Ecken und Enden belogen, sozusagen marktgemäß: von der Autoindustrie, von der Deutschen Bank, von der Fifa... Gleichzeitig kehrt der Hunger weltweit wieder. Das durchaus vorhandene Emörungspotential fließt in die rechten Kanäle – nicht in die richtigen.



Und schon hört man auf dem Weihnachtsmarkt „Stille Nacht Heilige Nacht“. In der Tat: „alles schläft“. Und dann: „Gottes Sohn / o wie lacht“. Ob er uns nicht eher auslacht, weil wir nicht erwachsen werden wollen wie er. Oder ist – nicht nur ihm – eher zum Heulen und Zähneknirschen?“ (Gotthard Fuchs)




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen