Mittwoch, 3. Juni 2020

mein Arbeitsweg


Bei schönem Wetter fahre ich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Das sind 18 km und fast die gesamte Strecke führt mich am Fluss entlang.


Vom Haus aus fahre ich einen kleinen Berg hinab und schon bin ich an der Wertach. Zunächst geht es über eine kleine Fußgängerbrücke, deren Geländer voll mit „Liebesschlössern“ behangen ist. Wie schön. 



Dann führt mich der Weg immer an der Wertach entlang. Die Wertach war bis vor etwa 150 Jahren ein weit verzweigter alpiner Wildfluss mit ausgedehnten Kiesbänken. Vor 150 Jahren hatte man begonnen den Fluss zu begradigen. Dadurch erhöhte sich jedoch die Abflussgeschwindigkeit und die Wertach tiefte sich mehr und mehr ein und war nur noch ein verbautes Gerinne. Das wurde seit 1997 mit dem Projekt „Wertach vital“ wieder rückgängig gemacht. Die Wertach erhielt hier ihre Natürlichkeit zurück und ist nun ein beliebtes Naherholungsgebiet. 


So führt mich der Fluss unbemerkt durch die Stadt. Nur drei Mal muss ich auf meinem Weg eine Straße überqueren, eine einzige Ampel habe ich auf der gesamten Strecke.

 
Am nördlich Ende von Augsburg mündet die Wertach dann in den Lech. An dieser Stelle verrät mir ein Fahrradwegweiser, dass es zurück bis zum Wertachursprung Oberjoch 146 km und geradeaus weiter bis Donauwörth 28 km sind.


PS. ein paar Tage später sieht die gleiche Stelle so aus, nachdem es in den vergangenen Tagen gut geregnet hat.


Das hat sogar ein paar Kanufahrer auf die Wertach gelockt, wo ich bisher noch nie welche gesehen habe.
 


Bevor ich unter der Autobahn hindurchradle, komme ich am Augsburger Klärwerk vorbei, wo das gesamte Abwasser von Augsburg gereinigt wird. Das ist das Abwasser von 350 000 Einwohnern sowie Industrie und Gewerbe. Die Zulaufmenge beträgt im Durchschnitt 1-2 m³/s, das sind im Jahr 50 Mill m³.



Weiter geht es dann am Lechkanal und teilweise direkt auf dem Damm entlang. Wenn ich die Clariant-Werke hinter mir gelassen habe, dann habe ich es gleich geschafft.


Kurz bevor ich mein Ziel erreiche, komme ich noch an an diesem Hügel vorbei, an dem zur Zeit tausende Mohnblumen blühen.


Gleich dahinter "begrüßt" mich dieses Schild vor meiner Arbeitsstelle, um mir zu sagen, wo hier der Wind weht. Aber ich weiß, nach ein paar Stunden kann ich die gleiche schöne Strecke wieder nach Hause zurück fahren.



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