Vor
14 Tagen war ein großer Artikel in der Tageszeitung, der auf eine
Ausstellung im Diözesanmuseum aufmerksam machte. „Spirituelle
Landmarken“ hieß es da bezugnehmend auf sieben Kapellen, die alle
spektakulär gestaltet und sofort zu Besuchermagneten geworden sind.
Das war der Anreiz für den heutigen Motorradausflug.
Ca.
20 km waren es bis zur 1. Kapelle in der Nähe von Emersacker. An
einer kleinen Waldlichtung, im engen Tal der natürlich
dahinfließenden Laugna, befindet sich die Kapelle, welche vom
Architekten Wilhelm Huber konzipiert wurde. Vom
Parkplatz war es noch ein kleines Stück zu Fuß.
Da hatten es die
Radfahrer besser, denn alle Kapellen sind mit einem Radrundweg
verbunden. Da
heute seit Langen endlich wieder herrliches Frühlingswetter
herrschte, war der Andrang an der Kapelle ziemlich groß, so dass ich
beschloss, das Innere ein andermal zu erkunden.
An
der nächsten Kapelle war der Andrang mindestens genau so groß. Als
ich mein Motorrad abstellte, kam ein älterer Mann mit seiner Frau
auf dem Weg zur Kapelle an mir vorbei. Er stellte sich kurz vor und
drückte mir einen Flyer mit
einer kurzen Beschreibung aller Kapellen sowie einer Karte des
Sieben-Kapellen-Radweges in
die Hand.
Es
war Herr Denzel, der Wertinger Unternehmer dem dieses Kapellenprojekt
zu verdanken ist. Die Idee des langjährigen schwäbischen
Bezirksheimatpfleger Peter Fassel nahm er auf und finanzierte die
Kapellen mit der Bedingung, dass sie aus Holz gebaut werden. Namhafte
Architekten verwirklichten dieses Projekt in
den Jahren von 2018 -2020 und so sind hier sieben spirituelle
Wegzeichen mit exzellenter Architektur entstanden.
Bevor
sich Herr Denzel verabschiedete, verriet er mir noch eine Abkürzung,
wie ich am Besten zur nächsten Kapelle komme. GPS hätte ich ja. So führten mich einsame Feldwege zum
nächsten der sieben modernen
Wallfahrtsorte.
Die
von Alen Jasarevic gestaltete Kapelle befindet sich an einem
idyllisch gelegenem Platz direkt an einem kleinen Bach und wird
hinterfangen von Donauauwäldern mit Eschen, Eichen und Ahorn. Die
Grundidee des Baus bilden zum Gebet gefaltete Hände. Auch
hier machten viele Radfahrer Rast, aber es war
diesmal keine Warteschlange vor dem Eingang, so dass ich die Kapelle
in
Ruhe auch
von Innen erleben konnte. Eine
unendliche Tiefenstruktur die zum Innehalten einlädt eröffnet sich
dem Besucher und der Blick führt automatisch nach oben zum Kreuz im
Licht.
Für heute standen nur drei Kapellen auf dem Programm, aber nun bin ich schon gespannt auf die vier weiteren (die dann irgendwann hier folgen werden).
PS. Es ist noch Osterzeit und so musste ich auf dem Heimweg noch schnell an diesem Osterbrunnen anhalten, wo mir der Osterhase eine gute Zeit wünschte. :-)
PPS: Schlagzeile des Tages: „Corona in Indien: Seit Donnerstag
(22. April) meldet das Land täglich mehr als 300 000 neue
Corona-Infektionen. Am Dienstag (27. April) waren es 323 144
neue Fälle und 2771 Tote. Das Virus verschlingt die Menschen wie ein
Monster. Es
fehlt an Sauerstoff, Krankenhausbetten, Ärzten und Krematorien. In
Indien ist die Corona-Lage völlig entglitten. In
sozialen Medien und im Fernsehen bitten verzweifelte Angehörige vor
Krankenhäusern um Sauerstoff oder weinen auf der Straße um geliebte
Menschen, die beim Warten auf eine Behandlung gestorben sind.“