Sonntag, 25. April 2021

Sieben Kapellen

 


Vor 14 Tagen war ein großer Artikel in der Tageszeitung, der auf eine Ausstellung im Diözesanmuseum aufmerksam machte. „Spirituelle Landmarken“ hieß es da bezugnehmend auf sieben Kapellen, die alle spektakulär gestaltet und sofort zu Besuchermagneten geworden sind. Das war der Anreiz für den heutigen Motorradausflug.



Ca. 20 km waren es bis zur 1. Kapelle in der Nähe von Emersacker. An einer kleinen Waldlichtung, im engen Tal der natürlich dahinfließenden Laugna, befindet sich die Kapelle, welche vom Architekten Wilhelm Huber konzipiert wurde. Vom Parkplatz war es noch ein kleines Stück zu Fuß. 

 


Da hatten es die Radfahrer besser, denn alle Kapellen sind mit einem Radrundweg verbunden. Da heute seit Langen endlich wieder herrliches Frühlingswetter herrschte, war der Andrang an der Kapelle ziemlich groß, so dass ich beschloss, das Innere ein andermal zu erkunden.

 


An der nächsten Kapelle war der Andrang mindestens genau so groß. Als ich mein Motorrad abstellte, kam ein älterer Mann mit seiner Frau auf dem Weg zur Kapelle an mir vorbei. Er stellte sich kurz vor und drückte mir einen Flyer mit einer kurzen Beschreibung aller Kapellen sowie einer Karte des Sieben-Kapellen-Radweges in die Hand.  

 




Es war Herr Denzel, der Wertinger Unternehmer dem dieses Kapellenprojekt zu verdanken ist. Die Idee des langjährigen schwäbischen Bezirksheimatpfleger Peter Fassel nahm er auf und finanzierte die Kapellen mit der Bedingung, dass sie aus Holz gebaut werden. Namhafte Architekten verwirklichten dieses Projekt in den Jahren von 2018 -2020 und so sind hier sieben spirituelle Wegzeichen mit exzellenter Architektur entstanden. 

 


Bevor sich Herr Denzel verabschiedete, verriet er mir noch eine Abkürzung, wie ich am Besten zur nächsten Kapelle komme. GPS hätte ich ja. So führten mich einsame Feldwege zum nächsten der sieben modernen Wallfahrtsorte.



Die von Alen Jasarevic gestaltete Kapelle befindet sich an einem idyllisch gelegenem Platz direkt an einem kleinen Bach und wird hinterfangen von Donauauwäldern mit Eschen, Eichen und Ahorn. Die Grundidee des Baus bilden zum Gebet gefaltete Hände. Auch hier machten viele Radfahrer Rast, aber es war diesmal keine Warteschlange vor dem Eingang, so dass ich die Kapelle in Ruhe auch von Innen erleben konnte. Eine unendliche Tiefenstruktur die zum Innehalten einlädt eröffnet sich dem Besucher und der Blick führt automatisch nach oben zum Kreuz im Licht.

 


 Für heute standen nur drei Kapellen auf dem Programm, aber nun bin ich schon gespannt auf die vier weiteren (die dann irgendwann hier folgen werden).

PS. Es ist noch Osterzeit und so musste ich auf dem Heimweg noch schnell an diesem Osterbrunnen anhalten, wo mir der Osterhase eine gute Zeit wünschte. :-)

PPS:  Schlagzeile des Tages: „Corona in Indien: Seit Donnerstag (22. April) meldet das Land täglich mehr als 300 000 neue Corona-Infektionen. Am Dienstag (27. April) waren es 323 144 neue Fälle und 2771 Tote. Das Virus verschlingt die Menschen wie ein Monster. Es fehlt an Sauerstoff, Krankenhausbetten, Ärzten und Krematorien. In Indien ist die Corona-Lage völlig entglitten. In sozialen Medien und im Fernsehen bitten verzweifelte Angehörige vor Krankenhäusern um Sauerstoff oder weinen auf der Straße um geliebte Menschen, die beim Warten auf eine Behandlung gestorben sind.“



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