Samstag, 31. Dezember 2022

Jahreswechsel

 


Schlagzeile des Tages: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist tot. "Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 9.34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist", teilte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, mit. Benedikts Gesundheitszustand hatte sich in den vergangenen Tagen verschlechtert. In seinen letzten Lebensjahren befand er sich nach eigenen Worten auf einer Pilgerreise "nach Hause".



Mittwoch, 28. Dezember 2022

Weihnachtssegen



Mögest du in diesen Tagen
mehr lachen, mehr leben, mehr lieben
und die Welt wieder mit den Augen
eines Kindes sehen können.
Mögen deine größten Wünsche
keine Wünsche bleiben!
Mögest du den Ort tief in deinem Herzen
entdecken,
an dem Liebe, Frieden und Hoffnung wohnen.
Mögest du heute Frieden in deiner Seele haben,
Liebe in deinem Herzen und Freude
in deiner Welt!
Mögest du wunschlos glücklich sein –
nicht weil du alles hast,
sondern weil du nichts brauchst,
um wahrhaft zufrieden zu sein.

Aus Irland

Freitag, 9. Dezember 2022

Totentanz

 


Sie tanzten, die Blätter, welche an einem großen Mobile von der Decke der Moritzkirche hingen. Auf ihnen Darstellungen vom Totentanz. Passend zur grauen Jahreszeit. Unterdessen sind die Bilder des Augsburger Künstlers Georg Bernhard schon wieder verschwunden. 

 


Der Tod ist weiter gezogen. Jetzt ist Glühweinzeit und Zeit, Geschenke zu kaufen. Kein Platz mehr für den Tod. Im Moment scheint er aus der Mode gekommen zu sein. Gewiss wird er wiederkommen und uns zum letzten Tanz einladen. Sind wir dann überrascht?


D e r   T o d   i s t   g r o ß.
W i r   s i n d   d i e   S e i n e n
l a c h e n d e n   M u n d s.
W e n n   w i r   u n s   m i t t e n   i m   L e b e n   m e i n e n,
w a g t   e r   z u   w e i n e n
m i t t e n   i n   u n s.“

(Rainer Maria Rilke)




Donnerstag, 17. November 2022

Wiedersehen nach 30 Jahren

 


 


Albertus Magnus ist der Patron der Theologischen Fakultät der Erfurter Universität. Sein Fest feiern wir am 15.November. Dieser Tag war dann auch der Termin für ein Treffen aller, die mit mir vor 30 (in Worten: dreißig) Jahren dort ihr Diplom gemacht haben. 


 

Begegnungen nach 30 Jahren und die Freude über das Wiedersehen prägten den Tag vor dem Patronatsfest. 

 


Einige übernachteten im Augustinerkloster (wo schon Martin Luther vor ein paar Jahren übernachtet hat und) wo mir die Glasarche wieder begegnet ist.

Glasarche
 

Bei der Wanderung durch den Steigerwald gab es genügend Zeit zum Austausch über die vergangenen Jahre.


 

Die Stadtführung am Nachmittag unter dem Thema: „Erfurt – die Verwandlung“ führte uns noch einmal die Häuser vor Augen, wie sie zu unserer Studienzeit, also kurz vor dem Verfall ausgesehen haben. Gott sei Dank hat sich das Blatt gewendet, so dass sie nicht zerfallen sind und es ist kaum noch zu glauben, wie es einst ausgesehen hat. Ganz zu schweigen davon, wie das Leben „damals“ war.


 

Nach dem Festgottesdienst im Erfurter Dom gab es noch die Möglichkeit, in unserem schönsten Vorlesungssaal, (dem auditorium coelicum, also dem Himmlischen Hörsaal), an einer akademischen Feier (mit dem Festvortrag von Prof. Dr. Julia Knop zum Thema: Diskriminierung im Namen der Religion) teilzunehmen. Das Fenster erstrahlte übrigens vor 30 Jahren noch nicht in diesen bunten Farben.







Sonntag, 6. November 2022

80

 


Unser Leben währt 70 Jahre und wenn es hoch kommt, sind es 80“,

so heißt es im Psalm 90, und dann geht es weiter, dass das Beste daran das ist, was wir mit viel Mühe geschafft und erreicht haben. Meine Mutter hat am vergangenem Sonntag die 80 erreicht und geschafft hat sie auch viel. Das muss gefeiert werden. Was für ein Segen und was für eine Freude, dass es ihr noch so gut geht.


 

Wir haben im kleinen Kreis ihren Geburtstag gebührend gefeiert. D.h. mit 20 Personen zum Kaffeetrinken war der Kreis gar nicht so klein. Immerhin hat meine Mutter mehr Facebook-Freunde als ich! Und ihr neues Profilbild bei Facebook zeigt sie mit bzw. auf ihrem Geburtstagsgeschenk:


 

Da ihr altes Moped öfter nicht angesprungen ist, wenn sie schnell mal wohin fahren wollte, haben wir ihr kurzerhand ein Elektomoped geschenkt. Schlüssel rein – und schon geht es los. Tanken braucht sie auch nicht mehr, nur ab und an den Akku an der Steckdose laden. Immer, wenn ich jetzt eine Facebook-Nachricht von ihr bekomme, sehe ich ihr strahlendes Gesicht.

Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu and´rer Glück; denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eig´ne Herz zurück“.






Samstag, 22. Oktober 2022

the shard

 


 


Hoch hinaus, so berichtet uns die Bibel, wollten die Menschen schon seit ewigen Zeiten, als sie beschlossen einen Turm zu bauen, der bis in den Himmel ragt. Heute sind die Möglichkeiten dafür weit besser als damals und so ist der Turm zu Babel gar nicht mehr zu vergleichen mit den Gebäuden, welche die Menschen heute errichten.


 

Der Kirchturm der Southwark Cathedral, der ältesten Londoner Kirche im gotischen Baustil, verkündet Gottes Macht und Herrlichkeit und war im 13. Jahrhundert mit seiner Höhe sicherlich beeindruckend. Seit 2012 ist er in den Schatten gestellt, denn in seiner unmittelbaren Nachbarschaft erhebt sich „the Shard“ also „die Scherbe“ mit einer Höhe von 310 Metern. 


 

In die Kathedrale kommt man im Gegensatz zur Scherbe ohne Voranmeldung und Gebühr hinein und findet dort einen ruhigen und besinnlichen Ort inmitten der hektischen Großstadt.


 

Von Aussichtsplattform in der 72. Etage erscheint die Kathedrale verschwindend klein.


The Shard ist der bisherige Höhepunkt und das Paradebeispiel einer Entwicklung der Londoner Stadtarchitektur, die nach Auffassung von Architekten außer Kontrolle geraten sei. Das Bauwerk hat zur Bildung des Begriffs „Oligarchitektur“ geführt und es wird bereits eine „Shardenfreude“ beklagt, da die Splitterform des Wolkenkratzers zu vielen weiteren und fragwürdigen Nachahmungen in der Hauptstadt geführt hätte.“ (Wikipedia)





Montag, 3. Oktober 2022

St. Michael's Mount

 


im Südwesten von England gibt es auch einen Berg des Hl. Michael. Er ist sozusagen das Pendant zum französischen Mont-Saint-Michel auf der anderen Seite des Ärmelkanals nur nicht ganz so bekannt und daher auch nicht so überlaufen. Kurz vor dem Feiertag der Erzengel Michael, Gabriel und Rafael war ich dort. 


 Auch dieser Berg liegt auf einer Insel, welche man bei Ebbe gut zu Fuß erreichen kann. Wenn die Flut zurückkehrt, verschwindet der Weg zur Insel im Wasser. Das ist ein tolles Naturschauspiel, welches ich mir in Ruhe vom Festland aus angeschaut habe.

Der Michaelsberg liegt unweit vom Ende der Insel am südwestlichen Zipfel, sozusagen am Ende der Welt.


 

Da wir mit der Eisenbahn schon bis zur letzten Station gefahren sind, haben wir dann mit dem Bus den restlichen Weg bis Lands End zurückgelegt. 


 

Es war eine erlebnisreiche Tour in einer wunderschönen Landschaft. Soweit möglich immer an der Küste von Cornwell entlang.


 

Ebenso spektakulär war dann wieder die Rückreise mit dem Zug von Penzance nach London, die zum Teil direkt an der Atlantikküste entlang führte. Ich klebte lange Zeit am Fenster und es war spannender als im Kino.


 


 



Freitag, 12. August 2022

Friedensfest

 


Von der Eisenbahnbrücke vor meiner Haustüre ist nicht nur eine große Baustelle zu sehen, sondern seit heute auch ein großes Wandbild, das im zum Hohen Friedensfest in diesem Jahr an einem Gebäude am Gleis 1 entstanden ist. Entworfen und gemalt hat es der brasilianische Künstler Alex Senna. Es zeigt fünf Akrobaten, die aus unterschiedlichen Teilen der Welt kommen und verschiedene Ideale haben. Nur durch gegenseitiges Vertrauen, Liebe und Respekt können sie im Gleichgewicht verharren. So verdeutlichen sie das Thema des Friedensfestes in diesem Jahr, welches ZUSAMMENHALT lautet. 


 

Dienstag, 2. August 2022

Dresden 360 grad

 

Da bei mir eine Fortbildung ausgefallen, bzw. verschoben worden ist, hatte ich endlich einmal wieder  
ein freies Wochenende und das nutzte ich für einen Besuch bei meinen Eltern. 
Mit dem 9-Euro-ticket fuhr ich ca. 500 km in 8,5 Stunden. (Mit dem Auto hätte ich für diese Strecke 
mindestens 50 Euro Benzin verfahren). 
 

Allerdings war ich nicht alleine im Zug, so dass Bahnfahren 
momentan auch ein Abenteuer ist. Streckenweise war ich sogar in einem historischen Zug unterwegs, 
bei dem man die Fenster noch öffnen konnte. 
 


Und da so ein Zug für mich nichts Neues war, 
wusste ich auch noch, dass es in solchen Abteilen auch vereinzelt Klappsitze im Gang gibt. 
Das war meine Rettung, sonst hätte ich über 3 Stunden stehen müssen. 
Obwohl alle meine drei Züge Verspätung hatten, erreichte ich die Anschlusszüge und kam wie geplant 
in Radeberg an.  
 

 Meine Eltern haben sich über das Wiedersehen gefreut und die Abende verbrachten wir beim Kartenspiel.
 Am letzten Abend war das richtig lustig, da Alex seine eigenen, neuen Spielregeln erfand. 
Aber eigentlich ist es traurig, denn aufgrund seiner fortschreitenden Demenz ist sein Erinnerungsvermögen,
 bzw. sein Kurzzeitgedächtnis stark eingeschränkt.  
 

 Mit Bärbel dagegen konnte ich ohne Probleme einen Ausflug nach Dresden machen und dabei 
mit dem 9-Euro-Ticket verschiedene Bus- und Straßenbahnlinien erkunden. 
 Unser Ziel war der alte Gasometer in Reick, in dem es eines der größten Panoramabilder zu sehen gibt. 
Es zeigt die sächsische Metropole in ihrer barocken Glanzzeit. 
 

Fast 2 Stunden lang habe ich mir nur ein einziges Bild angeschaut und war fasziniert vom Detailreichtum 
dieser künstlerischen Momentaufnahme der Augusteischen Epoche. Gefühlt habe ich auf dem Turm der 
Hofkirche gestanden und den Blick über Dresden zur damaligen Zeit mit ihrer höfischen Pracht und dem 
quirligen Alltagsleben der Bürger genossen.


  

Sonntag, 24. Juli 2022

Domstufenfestspiele

 


Nabucco“ stand dieses Jahr auf dem Spielplan der Domstufenfestspiele in Erfurt. Die Oper von Giuseppe Verdi sollte schon vor 2 Jahren gespielt werden, musste aber dann coronabedingt abgesagt werden. Trotzdem ist sie so aktuell wie nie zuvor. Die Handlung beginnt in Jerusalem und zeigt das Leben der Juden. König Nebukadnezar II. hat das Land überfallen und die Stadt im Jahr 597 v. Chr. erobert. Teile der jüdischen Bevölkerung wurden deportiert.

 


Giuseppe Verdi hat jedem der 4 Teile ein biblisches Zitat voran gestellt und so heißt es im Textbuch zu Beginn: „So spricht der Herr: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand Nebukadnezars, des Königs zu Babel, und er wird sie mit Feuer anstecken und verbrennen. (Jeremia 32,28)

Bei der Aufführung war zur Ouvertüre war dann folgender Text auf der Übersetzungstafel zu lesen: „Ich werde euch alle vernichten“ Nabucco / Wladimir Putin“

Der Wechsel zum 2. Akt in die Babylonische Gefangenschaft vollzieht sich eindrucksvoll indem sich der Stacheldrahtzaun schließt, den ein Jude noch versucht zurückzuschieben. 

Die Oper von Verdi war seit der Uraufführung 1842 in Mailand sicher auch daher ein Erfolg, da es noch kein Italien gab, sondern verschiedene Fürstentümer unter der Vorherrschaft anderer Machthaber. 


 

Der Gefangenenchor der Hebräer mit dem Ausdruck der Sehnsucht nach der Heimat ist nicht nur das bekannteste Stück der Oper sondern auch auch die heimliche Nationalhymne der Italiener. Angelehnt ist der Text an den Psalm 137:

An den Strömen von Babel, da saßen wir und weinten, wenn wir an Zion dachten. Wir hängten unsere Harfen an die Weiden in jenem Land. Dort verlangten von uns die Zwingherren Lieder, unsere Peiniger forderten Jubel: ‚Singt uns Lieder vom Zion!‘ Wie könnten wir singen die Lieder des Herrn, fern auf fremder Erde?“


 

Der Besuch der Domstufenfestspiele wurde diesmal umrahmt von einer Stadtführung durch das jüdische Erfurt mit Besichtigung der Mikwe ...


 
und dem Besuch auf der Zitadelle Petersberg mit einer Führung durch die Kasematten 


 

sowie dem Besuch der Sonderausstellung „Paradiesgärten - Gartenparadiese“ in der ehemaligen Peterskirche.