Sonntag, 14. September 2014

Niederschönenfeld




In dem kleinen Dörfchen Niederschönenfeld (ca. 50 km nördlich von Augsburg) gibt es ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster, welches 1241 gegründet wurde und sich später zu einem der reichsten Klöster Bayerns entwickelte. Heute leben dort allerdings keine Nonnen mehr, sondern die Zellen sind jetzt anderweitig vergeben und die Bewohner haben wenig Einfluss darauf, welche Zelle sie beziehen dürfen. Aber am Sonntag haben sie die Möglichkeit, in dieser schönen Kapelle Gottesdienst zu feiern. 

 

Am heutigen Sonntag war die Kapelle sogar für Jedermann geöffnet, da hier im Kloster das Kreuzfest gefeiert wurde. Es erinnert an die Auffindung eines Kreuzes, welches eine Nonne in der Küche versteckt hatte, als 1646 im Dreißigjährigen Krieg die Schweden hier plündernd durch die Gegend zogen und alle Schwestern flohen. Als die Schwestern zwei Jahre später in ihr ruiniertes Kloster zurückkehrten und das versteckte Kruzifix wiederfanden, wo sogar noch das Öllämpchen brannte, welches die Schwester über dem Versteck in einer Eierschale angezündet hatte, war dies der Beginn einer Wallfahrt zum wundertätigen Kreuz. Hier erhofften sie viele Menschen, die von weither kamen, Trost und Hilfe.



Das Kloster wurde wieder aufgebaut und war Ziel vieler Wallfahrer, bis es in der Säkularisation wieder aufgehoben wurde. Die letzte Äbtissin starb 1804. Seit 1849 ist im Kloster ein Gefängnis und diese Kreuzkapelle dient als Gottesdienstraum für die Insassen der Strafanstalt.


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