In
dem kleinen Dörfchen Niederschönenfeld (ca.
50 km nördlich von Augsburg)
gibt es ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster, welches 1241
gegründet wurde und sich später zu einem der reichsten Klöster
Bayerns entwickelte. Heute leben dort allerdings keine Nonnen mehr,
sondern die Zellen sind jetzt anderweitig vergeben und die Bewohner
haben wenig Einfluss darauf, welche Zelle sie beziehen dürfen. Aber
am Sonntag haben sie die Möglichkeit, in dieser schönen Kapelle
Gottesdienst zu feiern.
Am
heutigen Sonntag war die Kapelle sogar für Jedermann geöffnet, da
hier im Kloster das Kreuzfest gefeiert wurde. Es erinnert an die
Auffindung eines Kreuzes, welches eine Nonne in der Küche versteckt
hatte, als 1646 im Dreißigjährigen Krieg die Schweden hier
plündernd durch die Gegend zogen und alle Schwestern flohen. Als die
Schwestern zwei Jahre später in ihr ruiniertes Kloster zurückkehrten
und das versteckte Kruzifix wiederfanden, wo sogar noch das
Öllämpchen brannte, welches die Schwester über dem Versteck in
einer Eierschale angezündet hatte, war dies der Beginn einer
Wallfahrt zum wundertätigen Kreuz. Hier erhofften sie viele
Menschen, die von weither kamen, Trost und Hilfe.
Das
Kloster wurde wieder aufgebaut und war Ziel vieler Wallfahrer, bis es
in der Säkularisation wieder aufgehoben wurde. Die letzte Äbtissin
starb 1804. Seit 1849 ist im Kloster ein Gefängnis und diese
Kreuzkapelle dient als Gottesdienstraum für die Insassen der
Strafanstalt.
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