Samstag, 9. Mai 2015

Berührungspunkt (Landsberg)



Unweit vor meiner Haustür, aber für mich bisher (leider) noch unbekannt, war die Außenstelle vom KZ Dachau, die sich in der jetzigen Welfenkaserne bei Landsberg befindet. Hier gibt es den „Erinnerungsort Weingut II“. Der Name geht auf eins von damals zehn Lagern zurück, die es im Natinalsozialismus hier gab. Die Gedenkstätte befindet sich im Inneren eines riesigen unterirdischen Bunkers, die Hitler kurz vor Kriegsende bauen ließ und wo tausende Menschen ums Leben kamen. 


 
Zum Gedenken an die diese Menschen hat Esther Glück verschiedene „Formen der Erinnerung“ geschaffen. In der letzten Ecke des Bunkers gibt es an der 3 Meter dicken Betonwand im inneren den „Berührungspunkt (Denkort/Trauerort)“, an dem mehrere Hände aus der Betonwand herausschauen. Auf der Tafel daneben steht folgende Erläuterung:

 
Auch kam es vor, dass Häftlinge erschöpft, misshandelt, hungrig und ausgezerrt von der Arbeit an den Bunkerbaustellen in den frischen Beton fielen und in den Mauern des Bunkers ihr Grab fanden…


Zur Erinnerung an all diejenigen, die durch fehlende Zivilcourage, durch Vorurteile, Intoleranz und Ignoranz, Menschenverachtung und Hass, Verleumdung und Denunzierung, Unmenschlichkeit und Ausbeutung zu Tode kamen. Zur Trauer über den Verlust von Mitmenschen, geliebten Menschen, Angehörigen und Freunden.


Möge aus jeder Berührung mit dieser Vergangenheit ein Begreifen im Sinne der Menschlichkeit und des Mitgefühls wachsen. Und mögend diesem Erkennen bleibend couragierte Taten folgen.“

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