In
der evangelischen Kirche auf der Insel Langeoog gibt es seit der
Renovierung 1989 ein Altarbild, dass zu einer kleinen Berühmtheit
geworden ist, bei dem man aber duchaus geteilter Meinung sein kann.
Das
Bild hat keinen Titel und stammt von Hermann Buß, der mit seinen
Bildern zu den Vertretern der „Neuen Sachlichkeit“ gehört. Er
selbst äußert sich folgendermaßen zu seinem Werk: „Bilder sollen
helfen, Fragen an sich zuzulassen. Sie sollen nicht die
Vorstellungskraft und Interpretationsfähigkeit des Betrachters
ersetzen, sondern diese in Gang setzen. Wer in der Lage ist, ohne
Skrupel die Katastrophe der Kreuzigung unseres Religionsstifters als
Kirchenbild zu ertragen, sollte auch „Kreuze der Gegenwart“ an
einem solchen Ort ertragen können. Unsere Religion lehrt, dass aus
dem scheinbar Trostlosen Hoffnung erwächst... Wird das Bild nur als
trostlos empfunden, so verwechselt man den Inhalt mit der Botschaft.“
Der
Kirchenführer gibt uns folgende Informationen zu dem Altarbild: „Die
realistische Darstellung verweist auf vertraute Erfahrungshorizonte
und die metapherreichen Elemente Schiff, Meer, Himmel und Tisch
bieten sich für vielfältige Interpretationsmuster an.
Das
Schiff in der Bildmitte ist stark zur Seite geneigt und offenbar in
schlechtem Zustand. Es wirkt zerbeult, vom Rost zerfressen und siet
aus, als sei es aufgelaufen oder gestrandet. Es liegt auf einer
grünen Fläche, die selbst aussieht, als sei sie das Deck eines
größeren Schiffes auf dem Menschen stehen. Diese Menschen warten
gelassen auf etwas und nehmen von dem gestrandeten Schiff nur
beiläufig Notiz.
Im
Vordergrund des Bildes steht ein Tisch, der mit einem hellen
Tischtuch bedeckt ist. Die Bügelfalten teilen es in 12 Karrees ein.
Die 7 Stühle um den Tisch sind abgerückt und stehen kreuz und quer,
als wären die Menschen von dort hastig aufgebrochen. Über zwei der
Stuhllehnen hängen noch Mäntel.
Am
rechten Bildrand erkennt man die Hände eines Menschen, der offenbar
als einziger geblieben ist – und vielleicht darauf wartet, dass die
Menschen wieder an den Tisch zurückfinden, den man als Verlängerung
des realen Altares deuten könnte.
Das
aufgewühlte Meer im Hintergrund, die überwiegend grauen Wolken, und
das matte Grün des Untergrundes erzeugen eine düstere, fast
bedrohliche Stimmung. Einzig der kreuzförmige Mast des
Schiffesscheint das Dunkel zu lichten, wie die Sonne den Morgennebel
frisst. Dieser aufreißende Himmel bildet die Lichtquelle des
Bildes. Seine Leuchtkraft findet einen Widerschein in dem strahlenden
Weiß des Tischtuches.“
Wir müssen in Religion einen inneren Monolog aus der Sicht einer Person auf diesem Bild schreiben.
AntwortenLöschenWie soll man das machen?