Aufgrund
meiner neuen Arbeitsstelle hatte ich die Freude, in der vergangenen
Woche an einer Fortbildung in Schmochtitz teilzunehmen. Schmochtitz
ist ein kleiner Ort (mit ca. 7 Häusern) kurz vor der polnischen
Grenze, wo es jedoch ein altes Rittergut mit einer barocken
Gartenanlage gibt. Das ehemalige Herrenhaus wurde nach der Wende zu
einem modernen Seminargebäude umgestaltet.
In
der Gegend hier sind die Ortsschilder zweisprachig, obwohl wir uns in
Deutschland befinden. Das liegt daran, dass sich hier seit vielen
Jahren die katholischen Sorben (Wenden) niedergelassen haben, die
neben ihrer eigenen Sprache auch ihre eigene Kultur pflegen.
Im
Zisterzienserinnen-Kloster
St. Marienthal
(in der Stadt
Panschwitz-Kuckau) leben
heute 17 Schwestern, die
sich neben dem feierlichen Stundengebet, der Seelsorge und den
Arbeiten in Haus und Garten auch der Betreuung, Ausbildung und
Beschäftigung behinderter Menschen widmen.
Die Abtei gehört zu den
wenigen Ordenshäusern, die seit ihrer Gründung im Jahr 1248 ohne
Unterbrechung Bestand haben. Ganz in der Nähe (bei Kleinwelkau) ist
höchste Vorsicht geboten, denn hier sind die Dinos los.
Im
katholischen Ort Schirgiswalde
besuchte ich
Martin P. (ihr wisst schon, einen ehemaligen Studienkollegen) und es
war eine Freude, sich nach vielen Jahren wieder zu sehen.
Diese
Wiedersehensfreude hatte ich noch einmal bei unserer Tagung, als ich
zum Mittagessen ging und plötzlich und unerwartet in einer anderen
Tagungsgruppe altbekannte Gesichter auftauchten: Benno S, Bosco M.
und Norbert B. (ihr wisst schon, ehemalige Studienfreunde). Einen
weiteren guten Studienfreund besuchte ich am 9.Oktober in Dresden und
ging mit ihm an diesem Tag zu historischen Orten:
Hier
am Hauptbahnhof fuhren am 4.Okt. vor 25 Jahren Sonderzüge aus Prag
mit über 7000 DDR-Flüchtlingen durch. Zirka 5000 Menschen
versuchten sich Zugang zu diesen Flüchtlingszügen zu verschaffen,
was die Polizei und Sicherheitskräfte mit Schlagstöcken und
Wasserwerfern zu verhindern suchte.
Am 8.Oktober gab es hier dann 10
000 Demonstranten für politische Reformen und
an diesem Abend gründete sich hier aus den Demonstranten die Gruppe
der 20, die als erste oppositionelle Gruppe offiziell als
Gesprächspartner der Staatsmacht akzeptiert wurde.
Am
Abend des Tages besuchte ich den Gottesdienst in der Dresdner
Hofkirche, wo an diese historischen Ereignisse erinnert wurde und wo
ich (ihr werdet es kaum glauben, wieder einmal einen ehemaligen
Studienfreund) Stephan T. getroffen habe. Am Ende des Tages stieg
langsam der honiggelbe Vollmond hinter der Silhouette
von Dresden in die Höhe.
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