Sonntag, 3. März 2019

Esna



Am frühen Morgen hat unser Schiff in Esna, einer verschlafenen ländlichen Kleinstadt angelegt. Hier gibt es Tempel des Schöpfergottes Chnum, den wir besichtigen wollen, und bereit um 7 Uhr starten wir diesmal zu Fuß.

Als ich gleich an der Anlegestelle das Hinweisschild für den Tempel fotografieren will, merke ich, dass der Akku meines Fotoapparates noch im Ladegerät steckt. Also schnell noch einmal zurück aufs Schiff, bevor die anderen im Tempel ankommen.



Der Tempel ist unterdessen 9 Meter tiefer als das jetzige Bodenniveau, da sich aufgrund der Nilüberschwemmungen
das Niveau jährlich 1 mm hebt.

Auch hier sehen wir an der Außenfassade, wie es an vielen Tempeln dargestellt wird, den Pharao, der seine Feinde besiegt und daneben die Siegesliste.

Diese Darstellung ist auch oft zu sehen und zeigt, wie das Volk seinen Pharao anbetet.

Der Gott widderköpfige Gott Chnum hat Ähnlichkeiten mit dem Gott Amun. Dem ägyptischen Mythos zufolge hat er mit einer Töpferscheibe den Menschen aus Nilschlamm geformt.

Zum Segnungsritual des Pharao gehört es, Salz zu streuen und Weihrauch darzubringen.

Hier im Tempel finden wir sehr schöne Kompositenkapitäle, d.h. sie sind nicht alle einheitlich, sondern mal Lotusblüten, mal Palmen, mal geöffnet, mal geschlossen.
Auf den 8 geöffneten Blütenblättern des Lotus saßen einmal acht Frösche, Symbol des Lebens und der Schöpfung. Zwei davon sitzen heute immer noch da.

Auf dem Rückweg treffen wir noch diesen Schneider, der schon von einer Touristengruppe umringt wird und der nachdem ihn einige von uns fotografiert haben, die typische Geste mit Daumen und Zeigefinger macht. Sein heutiges Bakschisch ist wahrscheinlich mehr, als er sonst mit einem Monat arbeiten verdient hätte. Kein Wunder, dass wir bei jeder Gelegenheit von Händlern umringt werden.

Nicht nur im Bazar oder auf der Straße versuchen hier die Menschen uns ihre Ware feil zu bieten, sondern einige machen sogar mit ihrem Boot an unserem Schiff fest, um mit uns Handel zu treiben. Meistens erfolglos, aber trotz der geringen Erfolgsquote muss es sicher lohnenswert sein.




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