Abu
Simbel liegt ca. 250 km von Assuan entfernt. Um dahin zu kommen,
starten wir mit dem Bus bereits um 4:30 Uhr. Eine Stunde vorher werden wir
geweckt, um noch zu frühstücken. Lunchpakete dürfen wir uns selber
machen, denn die waren im Ausflugspreis von 98,- € nicht mit
inbegriffen. ;-( Dafür war aber der Sonnenaufgang in der Wüste mit
dabei und auf dem Rückweg eine Fata Morgana.
Die
Busfahrt dauerte hin und zurück jeweils 3,5 Stunden und führte durch die endlose und
trostlose Libysche Wüste. Die meiste Zeit im Bus habe ich und auch
einige andere geschlafen.
Nach
der langen Fahrt am Ziel angekommen, brauchen natürlich fast alle
erst einmal eine Toilette. Die gibt es auch. Aber im Gegensatz zu den
bisherigen Toiletten, wo man das Bakschisch (Trinkgeld) erste nach
der Verrichtung seines Geschäftes gibt, besteht hier keine Chance
ins Klo zu kommen, wenn man nicht bezahlt hat. Die Leute stehen
Schlange und zwei Ägypter stehen am Eingang und kassieren die
Scheine. Kein schlechtes Geschäft (mit dem Geschäft) Wohl dem, der einen 5 Pfund-Schein (= 25 cent) griffbereit hat.
Der
in den Felsen geschlagene Tempel von Abu Simbel markierte die Grenze
im Süden des pharaonischen Reiches. Es ist ein Personenkult-Tempel,
da sich der Pharao hier feiern lässt. Der Tempel beeindruckt mit den
vier 21 Meter hohen Sitzstatuen des Pharao.
Der kleine weiße Bär heißt "Ole"; er reist um die ganze Welt und erfreut die Schüler der Tochter des Fotografen, welcher mit uns auf der Reise war. :-)
Im
Inneren des Tempels gibt es auch hier eine Darstellung der Schlacht
von Kadesch (1275 v.Chr. in Syrien). Es ist die erste detailliert
dokumentierte Schlacht der Weltgeschichte, die Ramses II damals gegen
die Hethiter fast verloren hätte.Ohne
Fotoerlaubnis habe ich sie nicht fotografiert. Diesmal kam sogar ein
Ägypter, der mich nach einer Fotoerlaubnis fragte und dann einfach
meine Kamera einschaltete und sich das letzte Foto anschaute – das
war jedoch eine Außenaufnahme. :-)
Das
Besondere an dem hiesigen Tempel ist die Tatsache, dass er nach dem
Bau des Assuan-Hochdammes in den Fluten des Nasser-sees versunken
wäre, hätte nicht ein
Rettungsprogramm
der Unesco dies verhindert. 1980 wurden beide Tempel abgetragen und an einer neuen Stelle 180 m
landeinwärts und 64 m höher gelegen, wieder der Öffentlichkeit
übergeben. Die Bauausführung lag in den Händen der deutschen Firma
Hochtief Essen.
So sieht der künstlich aufgeschüttete Berg von hinten aus.
Bei
der Fahrt mit dem Bus zurück nach Assuan sehen wir immer wieder Skelette von Kamelen. Sie
wurden von den Großhändlern aus dem Sudan einfach am Straßenrand
„entsorgt“, wenn sie auf dem Transport verendeten.
Aber
nicht nur tote Kamele hat man auf diese Art und Weise in der Wüste
entsorgt.
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