Nachdem
wir gestern abend in Luxor angekommen sind, hatten wir nach dem
Abendessen zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise, die Möglichkeit,
selbständig und allein das Schiff zu verlassen. Bis dahin war unser
Schiff sozusagen nicht nur ein schwimmendes Altersheim bzw. ein
schwimmendes Hospital, da ca. 1/3 der Gäste hier husten und
schniefen, sondern wir waren eben auch ein schwimmendes Gefängnis,
denn wir waren ständig und überall von der Polizei begleitet.
Das
hatte nun ein Ende, als wir in der Touristenmetropole Luxor erreicht
hatten. Allerdings war es auch nicht möglich, irgendwie unbemerkt
durch die Straßen zu schlendern, da auch hier überall die
Einheimischen uns als Touristen auflauerten, um dann ihre Waren oder
ihren Service anzubieten. Und das, wie gesagt, in einer ziemlich
aufdränglichen Art.
Bei
einem ersten kurzen abendlichen Rundgang gegen 21:00 Uhr besuchten
wir eine koptische Kirche und die katholische Kirche von Luxor. In
letzterer fand gerade lautstark ein arabisches Lobpreisgebet, zu dem
ca. 10 Leute gekommen waren.
Auf
dem Rückweg zum Schiff kaufte ich mir im Touristenbasar noch eine
Teetasse. Denn auf dem Schiff sind die Tassen so klein und es gibt
keine Kannen, so dass ich immer wieder zum Buffet laufen muss, um mir
neuen Tee zu holen. Das wird sich jetzt ändern.
Am
Morgen des nächsten Tages ging es ins Tal der Könige. Bei den
Memnon-Kolossen machten wir einen kurzen Fotostopp und wurden sofort
wieder von den fliegenden Händlern umringt. Die beiden Statuen, die
den König Amenophis III zeigen, haben ihren Namen von den Griechen
bekommen. Eine der Figuren hatte einen Riss und daher gab es bei
Wind ein pfeiffendes Geräusch, welches die Griechen an Agamemnon
erinnerte. (Was dieser mit dem Pfeifen zu tun hatte, kann ich leider
nicht sagen :-(
Noch
ein kurzes Stück mit dem Bus und dann standen wir vor der
beeindruckenden Anlage des Hatschepsut-Tempels.
Hier
gab es 1997 einen Anschlag auf Touristen, bei dem 62 Personen ums
Leben kamen.
Die
Königin Hatschepsut regierte 21 Jahre und war beim Volk beliebt.
Neun von ursprünglich 24 Figuren zeigen sie am Eingang.
Unter
ihrer Herrschaft blühte der Handel und so finden wir Bilder der
ägypt. Flotte und von Tieren und Pflanzen aus den Ländern, die sie
bereiste.
Der
Bus bringt uns als nächstes zu den Gräbern ins Tal der Könige und
wir besuchen die Grabanlagen von Ramses IX, Ramses III und Ramses IV.
Ich
bin froh, dass ich keine Fotoerlaubnis (für 15 Euro) erworben habe,
denn die Gräber sind so beeindruckend, so dass ich nicht gewusst
hätte, was ich alles fotografieren soll.
Außerdem
werden sowieso jeden Tag Tausende von Fotos hier gemacht. 25
Reisebusse habe ich auf dem Parkplatz gezählt, als wir ankamen.
Um
Zeit zu sparen fahren nach der Besichtigung des Tempels mit zwei
kleinen Fähren über den Nil zum Mittagessen in unser Schiff. Wie
bei jedem Eintreffen auf dem Schiff werden erst einmal die Hände
desinfiziert. Hier nicht aus einem Automat sondern durch einen
persönlichen Desinfektionsmittelspender.
Nach dem Mittagessen steht
Karnak auf dem Programm.
Der
Tempel, in dem während der 19. Dynastie ca. 80 000 Männer
beschäftigt waren, ist dem Gott Amun geweiht.
Beeindruckt
bin ich hier von den gewaltigen Säulen in der Säulenhalle.
Hier
finden wir auch die größte Darstellung eines Skarabäus. Dieser
wird oftmals von Touristen drei mal umrundet, weil das angeblich
Glück bringt. Eine Tradition, die wahrscheinlich auf einen
Reiseführer zurückgeht, der nichts anderes mehr zu erzählen
wusste.
Wir
fahren mit dem Bus zurück zum Schiff und machen gemütlich
Kaffeepause, bevor wir noch einmal aufbrechen und uns dann den Tempel
von Luxor bei Nacht anschauen.
Kurz
vor 22 Uhr falle ich todmüde ins Bett (nachdem Monika noch die
Glühbirne ihrer Nachtischlampe kaputt macht und dann ohne Besen
aufkehrt).
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