Samstag, 2. März 2019

Luxor

 
 


Nachdem wir gestern abend in Luxor angekommen sind, hatten wir nach dem Abendessen zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise, die Möglichkeit, selbständig und allein das Schiff zu verlassen. Bis dahin war unser Schiff sozusagen nicht nur ein schwimmendes Altersheim bzw. ein schwimmendes Hospital, da ca. 1/3 der Gäste hier husten und schniefen, sondern wir waren eben auch ein schwimmendes Gefängnis, denn wir waren ständig und überall von der Polizei begleitet. 
 

Das hatte nun ein Ende, als wir in der Touristenmetropole Luxor erreicht hatten. Allerdings war es auch nicht möglich, irgendwie unbemerkt durch die Straßen zu schlendern, da auch hier überall die Einheimischen uns als Touristen auflauerten, um dann ihre Waren oder ihren Service anzubieten. Und das, wie gesagt, in einer ziemlich aufdränglichen Art.


Bei einem ersten kurzen abendlichen Rundgang gegen 21:00 Uhr besuchten wir eine koptische Kirche und die katholische Kirche von Luxor. In letzterer fand gerade lautstark ein arabisches Lobpreisgebet, zu dem ca. 10 Leute gekommen waren.


Auf dem Rückweg zum Schiff kaufte ich mir im Touristenbasar noch eine Teetasse. Denn auf dem Schiff sind die Tassen so klein und es gibt keine Kannen, so dass ich immer wieder zum Buffet laufen muss, um mir neuen Tee zu holen. Das wird sich jetzt ändern.


Am Morgen des nächsten Tages ging es ins Tal der Könige. Bei den Memnon-Kolossen machten wir einen kurzen Fotostopp und wurden sofort wieder von den fliegenden Händlern umringt. Die beiden Statuen, die den König Amenophis III zeigen, haben ihren Namen von den Griechen bekommen. Eine der Figuren hatte einen Riss und daher gab es bei Wind ein pfeiffendes Geräusch, welches die Griechen an Agamemnon erinnerte. (Was dieser mit dem Pfeifen zu tun hatte, kann ich leider nicht sagen :-(


Noch ein kurzes Stück mit dem Bus und dann standen wir vor der beeindruckenden Anlage des Hatschepsut-Tempels.
Hier gab es 1997 einen Anschlag auf Touristen, bei dem 62 Personen ums Leben kamen.
Die Königin Hatschepsut regierte 21 Jahre und war beim Volk beliebt. Neun von ursprünglich 24 Figuren zeigen sie am Eingang.


Unter ihrer Herrschaft blühte der Handel und so finden wir Bilder der ägypt. Flotte und von Tieren und Pflanzen aus den Ländern, die sie bereiste.


Der Bus bringt uns als nächstes zu den Gräbern ins Tal der Könige und wir besuchen die Grabanlagen von Ramses IX, Ramses III und Ramses IV.


Ich bin froh, dass ich keine Fotoerlaubnis (für 15 Euro) erworben habe, denn die Gräber sind so beeindruckend, so dass ich nicht gewusst hätte, was ich alles fotografieren soll.
Außerdem werden sowieso jeden Tag Tausende von Fotos hier gemacht. 25 Reisebusse habe ich auf dem Parkplatz gezählt, als wir ankamen.


Um Zeit zu sparen fahren nach der Besichtigung des Tempels mit zwei kleinen Fähren über den Nil zum Mittagessen in unser Schiff. Wie bei jedem Eintreffen auf dem Schiff werden erst einmal die Hände desinfiziert. Hier nicht aus einem Automat sondern durch einen persönlichen Desinfektionsmittelspender. 



Nach dem Mittagessen steht Karnak auf dem Programm.
Der Tempel, in dem während der 19. Dynastie ca. 80 000 Männer beschäftigt waren, ist dem Gott Amun geweiht.



Beeindruckt bin ich hier von den gewaltigen Säulen in der Säulenhalle.



Hier finden wir auch die größte Darstellung eines Skarabäus. Dieser wird oftmals von Touristen drei mal umrundet, weil das angeblich Glück bringt. Eine Tradition, die wahrscheinlich auf einen Reiseführer zurückgeht, der nichts anderes mehr zu erzählen wusste. 
 

Wir fahren mit dem Bus zurück zum Schiff und machen gemütlich Kaffeepause, bevor wir noch einmal aufbrechen und uns dann den Tempel von Luxor bei Nacht anschauen.


Kurz vor 22 Uhr falle ich todmüde ins Bett (nachdem Monika noch die Glühbirne ihrer Nachtischlampe kaputt macht und dann ohne Besen aufkehrt).


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