Donnerstag, 9. April 2020

Gründonnerstag



Zum Gründonnerstag gehört eigentlich die Feier des Letzten Abendmahles, d.h. alle sind eingeladen, miteinander zu essen so wie Jesus es damals mit seinen Freunden im Angesicht des Todes getan hat. Gemeinsam an einem großen Tisch zu sitzen und zu essen, ist momentan nicht möglich. Trotzdem ist es möglich, mit den anderen zu teilen und so Gemeinschaft miteinander zu haben, wie dieser „Gabenzaun“ vor der Ulrichsbasilika beweist.


Auch wenn in diesem Jahr angesichts der Pandemie alle liturgischen Feiern der Kar- und Ostertage abgesagt sind, findet Ostern trotzdem statt, wenngleich völlig anders als wir es uns bisher wünschen und vorstellen konnten und wollten:


Gründonnerstag: Im Rahmen der aktuellen Pandemie engagieren sich unzählige Menschen haupt- und ehrenamtlich und praktizieren so konkret den jesuanischen Dienst der Fußwaschung aus dem alljährlichen Tagesevangelium vom Gründonnerstag. Andere dagegen erleben angstvolle Ölbergstunden.


Karfreitag: Wie Christus am Kreuz sehen auch heute erschreckend viele Sterbende einem Tod in Einsamkeit und Verlassenheit entgegen. Andere hängen und bangen psychisch, physisch, wirtschaftlich und sozial ‚zwischen Himmel und Erde‘ – ohne Perspektive, Halt und Unterstützung. Atemnot und Erstickungsgefahr!
Karsamstag: Sehr konkret erleben und spüren viele junge und alte Menschen die Leere, Stille und Öde dieses Tages, wie wir sie sonst allenfalls aus frommen Meditationen und Liedern kennen. Grabesruhe auf Spielplätzen, in Städten, Straßen, Geschäften, Lokalen, Kneipen, Fabriken, Museen, Kinos, Stadien…




Heute ist der 24. Tag der Krise und wir haben jetzt 115 000 Infizierte und 2450 Todesfälle in Deutschland.

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