Vorgestern habe ich diesen einsam Wallfahrtsort besucht. Er liegt direkt
an meinem Arbeitsweg, daher war es mir möglich, bei dem schönen Wetter
trotzt Ausgangsbeschränkungen dahin zu fahren.
An dem Kreuz ist eine kleine Tafel mit folgendem Spruch angebracht: „Freund, wo gehst Du hin? Vergiß nicht, dass ich Dein Erlöser bin! Dass ich gelitten hab für Dich. Darum bleib stehn und grüße mich!“
Im Jahr 1704 gelobte der Kuhhirte Nikolaus Kiegele, dem Wald drei Kühe
entlaufen waren, eine Marienkapelle zu errichten. Nach deren glücklichem Auffinden
errichtete er am Fundort eine kleine hölzerne Kapelle, die später durch einen Neubau
ersetzt wurde und zu der bis heute die Menschen pilgern.
Die Kapelle hat den Namen „Maria im Elend“ und der Name weist auf die dezentrale Lage der Kapelle hin.
Die Wallfahrtskapelle ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer, sondern sie wird auch für Hochzeiten genutzt und im Mai findet hier die alljährliche Soldatenwallfahrt statt.
Damals hat ein Viehhirte aus Dankbarkeit diese Kapelle errichtet. Nach dem Abklingen
der Pest im Jahre 1679 hat man zum Dank Pestsäulen und Pestkreuze errichtet. Auch die weltweit bekanntesten Passionsspiele von Oberammergau,
die in diesem Jahr wegen der Pandemie nicht stattfinden können,
gehen auf die Einlösung eines Versprechens nach der überstandenen Pest zurück. Ich bin gespannt, ob irgendwer zum Dank ein großes oder kleines Heiligtum
errichten wird, nachdem wir die momentane Corona-Pandemie überstanden haben,
die bisher weltweit über 100 000 Todesopfer gefordert hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen