Mittwoch, 12. März 2014

Kado – der Blumenweg




Mein Weg führte mich heute nach München zur Garten-Messe. Dort hatte ich die Gelegenheit, einige Blumengestecke des Münchner Sogetsu-Ikebana-Vereins zu bewundern. 



Ikebana (wörtlich: lebende Blume), die Kunst des Blumensteckens, heißt auch Kado – der Weg des Blumenstellens, so wie u.a. Judo der Weg des Ringens, Chado der Tee-Weg und Kyudo der Weg des Bogenschießens ist. All diese Wege sind spirituelle Übungswege zum eigenen Selbst und meist ein lebenslanger Weg.



Ikebana hat seinen historischen Ursprung im rituellen Blumenopfer in buddhistischen Tempeln im 6.Jh. und heute gibt es in Japan circa 3000 verschiedene Ikebana-Schulen. 



Die Seele des Ikebana ist die Sehnsucht nach der Schönheit des Kosmos. Die Schönheit der Zweige und Blumen lassen die Sorgen des Alltags in Vergessenheit geraten. Das Kunstwerk aus den Blumen ist vergänglich, aber die Kunst und die Übung begleiten uns ein Leben lang.



Der Mönch Joshu fragte einmal seinen Meister Nansen: „Was ist der Weg, unabhängig davon, was vor uns liegt?“ Der Meister antwortete darauf sofort: „Dein alltäglicher Geist ist der Weg.“

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