Sonntag, 31. August 2014

Rostock (24.08.2014)




In Rostock lebt Karin, eine gute Bekannte mit der ich vor 25 Jahren in Leningrad gewesen bin und die jetzt mittlerweile auch schon über 70 Jahre alt ist. Daher wollte ich sie heute unbedingt wieder sehen, bzw. in Erfahrung bringen, wie es ihr geht und ob sie noch am Leben ist. Auf die Karte, in der ich ihr vor einer Weile geschrieben hatte, dass wir heute während unserer Bootstour hier in Rostock sein werden, hatte sie nicht geantwortet. Und jetzt wusste ich Ihre genaue Adresse nicht mehr, aber an den Namen der Straße, in der sie wohnt, konnte ich mich noch erinnern. Also marschierte ich, nachdem wir in Warnemünde von Bord gegangen waren, zunächst in die nächste Touristeninformation, um ihre Hausnummer oder Telefonnummer in Erfahrung zu bringen und herauszubekommen, wo sich ihre  Straße befindet. Meine Reisebegleiter waren unterdessen schon ungeduldig in die nächste S-Bahn nach Rostock gestiegen. In der Touristeninformation konnte ich ihre Hausnummer leider nicht herausbekommen, aber immerhin erfuhr ich, dass ihre Straße direkt im Zentrum von Rostock liegt. Also kaufte ich schnell noch ein S-Bahn-ticket und eilte dann zum Zug. Der fuhr kurz nachdem ich eingestiegen bin ab und dort traf ich auch meine Reisebegleiter wieder. So konnten wir zunächst gemeinsam Rostock erkunden. 



Die Stadt ist nicht sehr groß und wir besichtigten ein paar alte Backsteinkirchen. Als wir dann vom Hafen wieder in Richtung Zentrum gingen, sah ich auf dem Stadtplan, dass meine gesuchte Straße nur zwei Straßen weiter parallel zu unserem Weg verläuft. Ich konnte zwar unmöglich an allen Hauseingängen alle Klingelschilder absuchen, um herauszufinden, wo Karin wohnt, aber ich wollte zumindest schon einmal diese Straße entlanggehen. Und ob ihr es jetzt glaubt oder nicht, auf dem Weg dahin überholte ich Karin. So konnten wir uns für den Nachmittag verabreden und dann gemeinsam zusammen mit Monika über vergangene Erlebnisse plaudern. Schön, dass wir uns nach über 15 Jahren wiedergesehen haben.



In der evangelischen St-Marien-Kirche entdeckte ich diese Astronomische Uhr. Sie ist insgesamt 11 Meter hoch und sie ist einmalig in ganz Europa, da sie ursprünglich erhalten (gebaut 1472) und voll in Funktion ist. Diese Uhr in der Kirche stellt die christliche Weltsicht symbolisch dar: Gott ist der Schöpfer von Raum, Zeit und Himmelskörpern, die an der Uhrscheibe durch die Bewegung des Uhrzeigers und von Sonne und Mond unter den Tierkreiszeichen dargestellt sind. Oberhalb der Uhr ist Christus als Erlöser der Welt dargestellt, in der Mitte befindet sich die über 16 m² große Uhrscheibe, umgeben von den Tierkreiszeichen und Monatsbildern und von den vier Evangelistensymbolen. 


Im unteren Teil der Uhr – sozusagen erdgebunden – zeigt die Kalenderscheibe den Ablauf der Tage und Jahre und die für das Zusammenleben der Menschen auf der Erde wichtigen Kalenderdaten an. 



Da ich gerade wieder beim Thema Zeit angekommen bin, muss ich feststellen, dass unsere Kreuzfahrt bald zu Ende und die Zeit von meinem Sabbatjahr in sieben Tagen vorbei ist. Es war eine gute Zeit, gefüllt mit vielen Erlebnissen und Eindrücken und ich habe immer wieder versucht, aus meinen Erlebnissen  Erfahrungen zu machen, denn dann bleiben sie  lange erhalten. Vielleicht für den Rest des Lebens. 


PS. der Spruch des Tages passt zum Ende meines Sabbatjahres:
 
Mutig loslassen 
Am Rande der Klippe.
Wirf dich in den Abgrund 
Voll Entschlossenheit und Vertrauen.
Erst nach dem Tod beginnen wir zu leben.
Das allein ist die Wahrheit. (Po Shan)

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