In Yazd besuchten wir zunächst die „Türme des Schweigens“. Diese sind die ehemaligen „Begräbnisplätze“ der Zoroastrier, die dort ihre Verstorbenen den Geiern überließen. Seit den 70er Jahren werden auch ihre Toten in der Erde bestattet, da die Vögel ab und zu Leichenteile über der Stadt verloren hatten.
Die Türme des Schweigens sind von hohen Mauern umgeben, damit keine anderen Tiere an die Leichen herankommen und gegebenenfalls Krankheiten übertragen. Bei den Geiern ist das nicht der Fall, denn diese haben die Fähigkeit, auch alle Bakterien und Viren zu killen.
Wir blieben auf den Spuren der Zoroastrier und besuchten als nächstes einen ihrer Tempel. Hier brennt seit Jahrhunderten ein ewiges Feuer, welches die Anwesenheit Gottes symbolisiert.
Die Zoroastrier gehen auf Zarathustra zurück, der um 630 im Iran geboren wurde. Sie beten nicht das Feuer an, sondern verehren Ahura Mazda (der hier am Eingang ihres Tempeld dargestellt ist) als guten Schöpfergott, der auch einen bösen Gegenspieler (Ariman) hat. Ihr heiliges Buch heißt Avesta und ihre Lebensphilosophie lässt sich auf den Grundsatz: „das Gute sagen, das Gute denken und das Gute tun“ reduzieren, da es darum geht, ein guter Mensch zu sein.
Die Freitagsmoschee gilt als einer der schönsten Sakralbauten Persiens und passt mit den beiden später aufgesetzten Minaretten kaum auf das Foto.
Sie das religiöse und politische Zentrum der Stadt und hat mehrere Eingänge, so dass die Menschen von allen Seiten nach ihrem Freitags-einkauf durch das Gelände der Moschee gehen konnten, denn hier befanden sich damals die neuesten und wichtigsten Informationen auf Schriftrollen oder -tafeln.
Beeindruckend sind die Ornamente auf ihren Fliesen des Gebäudes.
Im Eingangsbereich der Moschee befindet sich auch hier eine Kiste mit kleinen Steinen, die aus heiliger Erde gepresst sind. Die Gläubigen verwenden sie beim Gebet, wenn sie sich bis zur Erde verneigen, damit ihr Kopf nicht auf dem profanen Boden, sondern eben auf heiliger Erde landet.
Bei einem Rundgang durch die Altstadt begegnen wir immer wieder Gebäuden mit Windtürmen. Diese dienen auf einfache und geniale Weise dazu, bei dem extrem heißen Klima in den Häusern eine Luftbewegung zu erzeugen, die sowohl das Haus als auch das Wasser in den Zisternen kühlt.
Es geht weiter entlang der großen Salzwüste in Richtung Isfahan.
Mittags machen wir einen Stopp in einer Karawanserei. Wir nehmen wie gewohnt unser Essen ein indem wir am Tisch sitzen. Die Einheimischen dagegen sitzen zum Essen lieber auf dem Boden.
Gegenüber der Karawanserei gibt es auch einen typischen Taubenturm. Die Tauben hat man nicht gezüchtet, um sie zu essen oder damit sie die Post befördern, sondern man nutzte den Taubenkot als Dünger für die leckeren Honigmelonen.
Auf der Weiterfahrt nach Isfahan machten wir noch einen Stopp in Naim und besichtigten die Freitagsmoschee aus dem 8.Jahrhundert. Im Inneren gibt es keine bunten Kacheln, denn diese gibt es erst seit dem 15. Jh. Hier befinden sich wunderschöne Ornamente direkt im Mauerwerk.
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