Gestern war ich zur Geburtstagsfeier von Wolfgang in Bayreuth eingeladen.
Das Wetter war schön und so packte ich meine Sachen in die Motorradkoffer.
Im Navi stellte ich die Zieladresse ein und drückte auf „schöne Strecke fahren“.
Das dauert zwar etwas länger, bis ich das Ziel erreiche, dafür nutze ich aber
nur kleine Sträßchen und mir begegnen kaum Autos, sondern mehr Fahrräder.
Außerdem ist die Erlebnisdichte umgekehrt proportional zur Reisegeschwindigkeit.
Ich war immer wieder überrascht von der schönen Gegend, die schon vor der
Haustür beginnt, wenn man einmal die gewohnten Pfade verlässt. So entdeckte ich
die Ruinenkirche „Maria im Spindeltal“ und dachte mir, da muss ich irgendwann
nochmal hin.
Da ich aber kaum eine Stunde unterwegs war, verkniff ich mir einen
Stopp. Der größte Teil des Weges lag ja noch vor mir.
Statt auf der Autobahn entlang, ging es diesmal öfter darunter hindurch oder
daneben entlang bzw. darüber hinweg.
Am Abend gab es dann ein Wiedersehen mit alten Studienfreunden.
Auf dem Rückweg versuchte ich es zunächst selbst, dem Navi die nächsten
Zielorte vorzusagen, aber da ich dann plötzlich mit vielen Autos unterwegs war,
wählte ich wieder die Option „eine spannende Tour fahren“ und schon war ich
wieder allein unterwegs.
Einmal ging es dabei sogar auf 5 Kilometern Schotterpiste
durch den Wald. Viele schöne Orte habe ich entdeckt und kurz vor der bekannten
Straßen der heimatlichen Gegend tauchte ein Hinweisschild zu „Maria im Spindeltal“
auf.
Diesmal dachte ich, das passt; kehrte wieder um, da ich schon an dem Schild
vorbei gefahren war und machte noch einen kleinen Umweg zu dieser Ruinenkirche,
die ich unbedingt besuchen wollte.
Ich war überrascht, denn sie war nicht nur geöffnet, sondern es waren auch Leute da.
Nicht nur, um einen Ausflug in der ruhigen Gegend zu machen, sondern auch, um ihre
Sorgen und Probleme Maria anzuvertrauen. So zündete auch ich eine Kerze an im
Vertrauen auf das Gebet, welches ich dort fand:
Du liebe Mutter vom Spindeltal,
erteil uns deinen Segen.
Lass Freude walten überall,
sei unser Trost im Leben.
So manchen Mensch blickt auf zu dir,
mit Sorg und Leid beladen.
Und sucht er Trost bei Dir,
lässt du ihn nicht verzagen.
Und sollt ich einmal tragen,
an einer schweren Last.
Gedenk ich deiner Gnaden,
die du gespendet hast.