Dienstag, 22. Oktober 2013

Andechs




Andechs, der „Heilige Berg Bayerns“, liegt auf einem Höhenrücken hinter dem Ammersee.  Auf dem Foto seht Ihr genau hinter dem Steg den Kirchturm auf dem Berg. Im 11.Jahrhundert befand sich auf dieser Anhöhe eine Burg der Grafen von Dießen und diese gaben sich den Namen „von Andechs“. Von diesem Grafengeschlecht stammen übrigens drei bedeutende Frauen ab: die Heilige Hedwig von Schlesien, ihre Nichte, die Heilige Elisabeth von Thüringen und die selige Mechthild von Dießen.
Da die Andechser Grafen sehr fromme Menschen waren, sammelten sie zahlreiche Heiltümer und Reliquien. So brachte Graf Rasso im 10. Jahrhundert von einer Pilgerreise aus dem heiligen Land Partikel von der Dornenkrone und vom Kreuz Christi mit. Dies war der Grundstock des „Heiligen Schatzes“ auf dem Berg. 


Das Geschlecht der Andechser verschwand im 13.Jahrhundert wieder von der Bildfläche, die Burg wurde 1246 von den Wittelsbachern zerstört und der Reliquienschatz galt als verschollen. Trotzdem pilgerten zahlreiche Menschen auf den Berg und es ereigneten sich hier auch verschiedene Heilungswunder. 1388 wurde der Schatz durch eine Maus, die einen kleinen Zettel ans Tageslicht brachte, wiedergefunden. Zunächst kam der Schatz nach München und schließlich wurde für ihn auf dem Berg im Jahre 1455 die Benediktinerabtei gegründet. 


An der Südseite der Kirche befindet sich diese Sonnenuhr auf einem großen nachtblauen Fresko. Rechts und links sind die 12 Tierkreiszeichen und um das Band die Symbole für die 7 klassischen Planeten. Zwei Figuren, ein Engel und ein Skelett halten ein Tuch mit der Aufschrift „Una ex hisce morieris“ Die Figuren symbolisieren Leben und Tod und was sie uns sagen ist, „in einer von diesen (Stunden) wirst du sterben“.


Im Inneren der Kirche entfaltet sich die Pracht des Rokoko und der lichterfüllte Goldglanz lässt einen nur langsam zur Ruhe kommen. Das Gnadenbild über dem Altar, Ziel aller Wallfahrer, ist Maria mit dem Jesuskind. Dieses hält in der einen Hand Weintrauben und streckt die andere Hand dem Betrachter entgegen.


Etwas versteckt (linker Hand hinter dem Durchgang zur Klosterpforte) liegt diese kleine Kapelle, die zur Besinnung und Ruhe einlädt. Da wo das Marienbild hängt, war früher eine Figur der Anna Selbdritt. Es ist die Darstellung von Maria mit dem Jesuskind im Schoß ihrer Mutter Anna. Diese Figur wird gerade restauriert und es ist zu hoffen, dass sie  wieder an ihren  Platz zurückkehrt. So sieht sie aus:



Die meisten von Euch wissen, dass noch mehr Gutes aus Andechs kommt: Die Benediktiner hier brauen Bier, damit sie nicht verdursten und um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Andechs ist deutschlandweit die größte von sechs Klosterbrauereien und vom Andechser Klosterbier gibt es sieben verschiedene Sorten.
Prosit – es möge nützen!

P.S. Wenn man genug davon getrunken hat, hat man das Gefühl, dass das Etikett auf Hochkant steht ;-)


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