Nachdem die Sonnenuhr in Andechs so realistisch verkündet hat, dass wir irgendwann sterben werden, möchte ich heute den hoffnungsvollen Spruch aufgreifen, der auf dem Portal des Augsburger Hermannfriedhofes zu finden ist:
„Resurrectio
mortuorum est spes christianorum“ also „die Auferstehung der Toten ist die
Hoffnung der Christen“. Na, ja und damit wird es schon wieder kompliziert. Wer
glaubt heut schon noch an Auferstehung? Selbst unter Christen geht die Zahl derer
zurück, die daran glauben…
Der Tod ist
unausweichlich, der Herbst erinnert uns daran. Die Blätter fallen von den
Bäumen und verkünden das Ende der lebensfrohen Jahreszeiten und der Ernte.
Übrigens tragen aus diesem Grunde buddhistische Mönche ein orangefarbenes
Gewand, da es die Farbe des Herbstes und des zu ende gehenden Lebens ist.
Bleibt die
Frage: Was dann? Oder: War´s das (schon)? Früher haben die Menschen definitiv
länger gelebt. Heute leben wir vielleicht 90
Jahre oder 100 aber früher lebten die Menschen ca. 70 Jahre + ewig.
Ich kann
Euch nicht sagen, was nach dem Tod kommt, aber ich mache mir manchmal Gedanken
über die Auferstehung und diese beginnt für mich schon im Leben so wie wir auch
mitten im Leben vom Tod umfangen sind. Der Glaube an die Auferstehung ist der
Dreh- und Angelpunkt unseres Glaubens. Sozusagen die Gretchenfrage.
Auferstehung erfahren wir …
Auferstehung erfahren wir …
… wenn
Menschen aufstehen, aufeinander zugehen, sich öffnen und erzählen, aus welcher
Hoffnung sie leben.
…. Wenn
Menschen einander vergeben und gegen alle Erwartungen wieder miteinander
Frieden schließen.
… wenn
Menschen einander in die Augen sehen und sich mitteilen, wo sie Auferstehung erfahren
und welcher Glaube sie trägt.
Der Spruch über dem Eingangstor hat mich ermutigt, nach weiteren Hoffnungssprüchen
auf den Grabsteinen zu suchen. Aber da wurde ich enttäuscht, denn ich fand nur
ein paar Engel. Wahrscheinlich sind viele Augsburger hoffnungslos tot. Daher
machte ich mich gleich auf den Weg zum protestantischen Friedhof, wo ich dann
doch noch ein paar Bibelzitate entdeckte:
Am Ende
bleibt zu hoffen, dass der Tod doch nur ein Gang über eine Brücke in ein neues,
unbekanntes Leben ist, wo wir auf der anderen Seite mit offenen Armen empfangen
werden.
Also: „Seid
fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet!“
(Röm.12,12)
Ade.
Michael
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