Mittwoch, 22. Januar 2014
Frau Percht
Momentan ist hier in Deutschland ziemlich scheußliches Wetter und seit langer Zeit ist auch keine Sonne mehr zu sehen. Daher habe ich einen Ausflug nach München ins Jagd- und Fischereimuseum gemacht. Früher war das die Augustinerkirche, die im Jahre 1802 säkularisiert wurde. Also wundert Euch nicht, wieso ihr einen Riesenhirsch in der Kirche seht.
Es gibt hier auch den Stoßzahn von einem Narwal, der früher als das Gehörn des sagenhaften Einhorns galt. Dieses wilde Tier konnte der Sage nach von einem Jäger nur gefangen werden, wenn es seinen Kopf in den Schoß einer Jungfrau legt.
Der Anlass meines Museumsbesuches war allerdings die momentane Krampus- und Perchten-Sonderausstellung, die laut Ankündigung für brave Besucher völlig gefahrlos ist.
Der Krampus ist der teuflische Begleiter des Hl. Nikolaus, der mit seiner dämonischen Erscheinung den „schlechten Zeitgenossen“ Furcht einjagen sollte. Das versucht er schätzungsweise seit dem 15. Jh. und damit ihm das auch gelingt, hat er nicht nur ein dichtes Fell, einen zotteligen Schwanz und lange Krallen, sondern auch noch Hörner und eine lange rote Zunge. Um die Hüfte trägt er einen Gurt mit Glocken, um sein Kommen mit dem nötigen Lärm anzukündigen. Außerdem hat er eine Kette, die zeigt, dass er wie Luzifer an die Hölle angekettet und für immer verdammt ist.
Frau Perchta ist das weibliche Pendant zum Krampus, die über die Einhaltung der kirchlichen Fastengebote wachte und Verfehlungen mit martialischen Strafen ahndete. Sie hatte ein kritisches Auge auf faule Mägde, daher wurden vor Weihnachten die Höfe besonders herausgeputzt, um der dämonischen Gestalt keinen Anlass zum Groll zu bieten.
Für die unangenehme Zeit des Winters machten die Menschen damals die bösen Wintergeister verantwortlich. Frau Percht sollte nun die Schrecken des Winters vertreiben und neue Hoffnung auf den kommenden Frühling wecken. Dann hoffe ich mal, dass ihr das gelingt und wir bald wieder schönes Wetter haben. :-)
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