Freitag, 3. Januar 2014

Schabbat




Heute ist mein (vorerst) letzter Tag in Israel, denn morgen geht es zurück nach Deutschland. Ein wenig freue ich mich darauf, denn es reicht jetzt, zwei Monate aus dem Koffer zu leben. Und ich freue mich auf die Begegnungen mit Freunden daheim. (Geschenke sind schon gekauft) ;-) 
Heute ist auch Schabbat (also Samstag), d.h. das heißt, das Leben hier in Israel ruht: die Geschäfte sind zu und es fahren keine Busse und Züge.  Die Begründung für diesen Ruhetag befindet sich am Anfang der Bibel: „Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte (wörtlich „schabbat“) Gott, …“ (Gen2,2f).



Auch im Kibbutz ruhte am Schabbat das Leben, allerdings war der kleine Einkaufsladen dort am Schabbat für eine Stunde geöffnet, damit keiner verhungern muss, falls er plötzlich entdeckt, dass der Kühlschrank leer ist. Das passierte offensichtlich einigen und so herrschte während dieser Zeit Hochbetrieb in diesem kleinen Laden. Als ich vor ein paar Wochen nach langer Wartezeit endlich bis zur Kasse vorgedrungen war, war noch Rosa, eine andere Schülerin vor mir. Die Verkäuferin fragte sie nach ihrer Nummer (da wir nicht mit Cash bezahlten, sondern am Monatsende abgerechnet wurde) und wo sie herkommt. Gemeinsam übten sie dann erst einmal, die Nummer auf hebräisch zu sagen und als die Verkäuferin feststellte, dass Rosa aus Paraquai ist, freute sie sich, endlich mal wieder mit jemanden Spanisch zu reden. Die Schlange an der Kasse wurde in dieser Zeit immer länger, aber das schien dort keinen zu stören. Als hätten sich zwei alte Bekannte getroffen, wurden erst einmal viele Neuigkeiten ausgetauscht. In Deutschland wäre das undenkbar, denn da hätten schon vor 5 Minuten die Leute in der Schlange angefangen, sich zu beschweren; aber hier ticken die Uhren anders und außerdem hat man am Schabbat eh nichts zu tun. Also genießt man das Leben und freut sich mit den anderen.

Schabbat Schalom




PS: Vielen Dank noch einmal an Anette und Dafna für ihre Gastfreundschaft. 
Gestern habe ich Im Jaffator in Jerusalem diese Frau entdeckt, die dort sitzt und Harfe spielt. Meine Eindrücke und Erlebnisse, die Bilder und die Musik von Israel wird auch in Deutschland in mir weiterklingen...

Übrigens ist in Jerusalem an jedem Tag Weihnachten. ;-)



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