Bei
meinem Besuch in den Vatikanischen Museen letzte Woche entdeckte ich
diese Lautespielenden Engel von Melozzo da Forli. Albrecht Goes
schreibt über ihn:
"Stimme
des Engels:
Sprich mich nicht an! Ich kann dir nichts erwidern. Ich höre nur der Laute Lobgesang.
Ich hab ein Amt, begreif: den heilgen Liedern
zu dienen, Klang bei Klang. Doch fürchte nichts! Denn über allen Worten
und allem, was geschieht und je geschah,
klingt dieser Ton und tönt an allen Orten.
wags und stimm ein, und du bist ganz mir nah."
Sprich mich nicht an! Ich kann dir nichts erwidern. Ich höre nur der Laute Lobgesang.
Ich hab ein Amt, begreif: den heilgen Liedern
zu dienen, Klang bei Klang. Doch fürchte nichts! Denn über allen Worten
und allem, was geschieht und je geschah,
klingt dieser Ton und tönt an allen Orten.
wags und stimm ein, und du bist ganz mir nah."
In
diesem Sinn wünsche ich Euch allen ein frohes und gesegnetes
Weihnachtsfest. Aber vergesst dabei nicht, dass Gott an Weihnachten
Mensch geworden ist, um unsere Welt zu verändern: „Statt der
ewigen Selbstbespiegelung möchte er den Menschen über sich selbst
hinausführen. Statt Eigenliebe - Solidarität mit dem, was
beschädigt und verwundet ist. Statt Hass und Aggression - Annahme
des Anderen und zumal Fremden. Statt Raffen – Teilen. Statt
Selbstzufriedenheit – Leiden an den Wunden der Welt.“ (Karl
Lehmann)
Diese Krippenfiguren hat ein ehemaliger Gefangener geschnitzt, sie stehen jetzt in der Kapelle der JVA Augsburg. Und eben habe ich festgestellt, dass nachfolgendes Lied von Paul Gerhard nicht nur 3 Strophen hat. Die anderen Fotos sind auch letzte Woche in den Vatikanischen Museen entstanden.
"1.
Ich steh an deiner Krippe hier, O
Jesu du mein Leben; Ich
komme, bring und schenke dir, was
du mir hast gegeben. Nimm
hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz,
Seel und Mut, nimm alles hin und
laß dir's wohlgefallen.
2.
Da ich noch nicht geboren war, Da
bist du mir geboren. Und
hast mich dir zu eigen gar, eh
ich dich kannt, erkoren. Eh
ich durch deine Hand gemacht, da
hast du schon bei dir bedacht, wie
du mein wolltest werden.
3.
Ich lag in tiefster Todesnacht, du
warest meine Sonne, die
Sonne die mir zugebracht Licht,
Leben, Freud und Wonne. O
Sonne, die das werte Licht des
Glaubens in mir zugericht't, wie
schön sind deine Strahlen.
4.
Ich sehe dich mit Freuden an und
kann mich nicht satt sehen; und
weil ich nun nichts weiter kann, bleib
ich anbetend stehen. O
daß mein Sinn ein Abgrund wär und
meine Seel ein weites Meer, daß
ich dich möchte fassen !
5.Wann
oft mein Herz vor Kummer weint und
keinen Trost kann finden, da
ruft mir's zu: "Ich bin dein Freund, ein
Tilger deiner Sünden. Was
trauerst du, o Bruder mein? Du
sollst ja guter Dinge sein, ich
sühne deine Schulden."
6. O daß doch so ein lieber Stern soll in der Krippen liegen ! Für edle Kinder großer Herrn gehören güldne Wiegen. Ach Heu und Stroh ist viel zu schlecht, Samt, Seide, Purpur wären recht, dies Kindlein drauf zu legen !
6. O daß doch so ein lieber Stern soll in der Krippen liegen ! Für edle Kinder großer Herrn gehören güldne Wiegen. Ach Heu und Stroh ist viel zu schlecht, Samt, Seide, Purpur wären recht, dies Kindlein drauf zu legen !
7.Nehm
weg das Stroh, nehm weg das Heu! Ich
will mir Blumen holen, daß
meines Heilands Lager sei auf
lieblichen Violen; mit
Rosen, Nelken, Rosmarin aus
schönen Gärten will ich ihn von
oben her bestreuen.
8. Du fragest nicht nach Lust der Welt noch nach des Leibes Freuden; du hast dich bei uns eingestellt, an unsrer Statt zu leiden. Suchst meiner Seele Herrlichkeit durch dein selbsteignes Herzeleid; Das will ich dir nicht wehren.
8. Du fragest nicht nach Lust der Welt noch nach des Leibes Freuden; du hast dich bei uns eingestellt, an unsrer Statt zu leiden. Suchst meiner Seele Herrlichkeit durch dein selbsteignes Herzeleid; Das will ich dir nicht wehren.
9.
Eins aber hoff ich wirst du mir, mein
Heiland, nicht versagen: daß
ich dich möge für und für in
meinem Herzen tragen. So
laß mich doch dein Kripplein sein; Komm,
komm und lege bei mir ein Dich
und all deine Freuden!
9a. Zwar sollt ich denken, wie gering ich dich bewirten werde: Du bist der Schöpfer aller Ding, Ich bin nur Staub und Erde. Doch du bist so ein frommer Gast, daß du noch nie verschmähet hast den der dich gerne siehet.
9a. Zwar sollt ich denken, wie gering ich dich bewirten werde: Du bist der Schöpfer aller Ding, Ich bin nur Staub und Erde. Doch du bist so ein frommer Gast, daß du noch nie verschmähet hast den der dich gerne siehet.
(Paul
Gerhardt, 1653)