Auf
auf Grund der aktuellen Wetterlage haben wir die für heute geplante
Tour etwas geändert. Wir haben zwar strahlenden Sonnenschein, aber
die Schneegrenze ist noch ziemlich tief. Daher sind wir nicht zur
Festung Ambert gefahren, die ja auch als uneinnehmbar gilt, sondern
zunächst zum Johanniskloster (Howhannawank) am rechten Rand der
Kassagh-Schlucht.
Für
uns unvorhersehbar fand dort eine Beerdigung statt, d.h. der Sarg
stand geöffnet in der Kirche und die Angehörigen kamen um sich vom
Verstorbenen zu verabschieden.
Danach
machten wir eine Wanderung durch die wunderschöne Schlucht, die mit
2 Stunden allerdings etwas länger als geplant dauerte.
Zum
Mittagessen in Aschtarak konnten wir sehen, wie „Lavasch“, das traditionelle
armenische Brot gebacken wird: Mindestens zwei Frauen sind ohne
Unterbrechung dabei, den vorbereiteten Teig auszurollen und dann mit
Hilfe einer Art Kissen an die Wand im Ofen zu kleben. Der Ofen ist
meist ein einem Brunnen ähnliches gemauertes Loch in der Erde, auf
dessen Grund die heiße Glut brennt.
Wir
halten am Psalmenkloster in Saghmosawank und haben das Glück,
diesmal einer Hochzeitsgesellschaft zu begegnen. Im Brautkleid am
Rande der Schlucht zu stehen gibt sicher ein schönes Bild (was der Fotograf mit seiner Drohne macht) und ist
hoffentlich kein schlechtes Omen. Als wir später etwas abseits
weiteren Erklärungen lauschen, kommt die Braut zu unserem
Reiseleiter und bittet um ein Gruppenfoto mit uns. Eine Bitte die wir
nicht ausschlagen können und so machen wir ein schönes Gruppenbild
mit Dame.
Der
nächste Stop ist am Friedhof des Jesiden-Dorfs RjaTaza wo die
steinernen Pferdestatuen auf dem Gräberfeld stehen. Im Jahr 2003
wurde das Dorf Rja Taza und seine Bewohner durch den satirischen Film
"Wodka Lemon" des irakischen Regisseurs Hiner Saleem
weltberühmt.
Es
geht weiter über den 2378 m hohen Spitak-Pass und wir halten noch
einmal, um ein Dorf der Molokanen zu fotografieren, das im Gegensatz zu der eher chaotischen Struktur armenischer Dörfer, exakt und geradlinig ausgerichtet ist.
Die Gemeinschaft
der Molokanen bildete sich Ende des 18. Jahrhunderts in Russland. Da
sie als sehr protestantenfreundlich galten, wurden sie von der
offiziellen Kirche als Ketzer-Sekte betrachtet. Die Bibel assoziieren
die Molokanen mit „geistlicher Milch“, mit der die menschliche
Seele genährt wird (1 Petrus 2:2). „Moloko“ ist das russische
Wort für „Milch“, daher ihr Name. Eine andere Version behauptet, dass die
orthodoxen Christen sie so genannt haben, weil sie die Fastenregeln
nicht einhalten und während dieser Zeit Milch und andere
eiweißhaltigen Produkte zu sich nehmen.
Im
Paradies-Hotel in Dilijan angekommen genieße ich den
Granatapfelwein, den ich bei einem Zwischenstopp mitgenommen habe.
Monika ist schon umgekippt und liegt im Bett. Der Granatapfelwein
wird mit jedem Glas besser. Jetzt kann ich schon ein leichtes
Schnarchen hören. Kein Problem, ich werd dann einfach meine
Hörgeräte herausnehmen. :-)
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