Freitag, 15. November 2013

Arad




Der Ausflug nach Arad führte zunächst zum Tell Arad, d.h. zu den Ausgrabungen aus historischer Zeit, wo es unwahrscheinlich viele alte Steine zu sehen gibt. Wer genau hinschaut, erkennt dann entweder ein Haus oder eine Kochstelle oder einen Altar. ;-)

Das besondere an den Häusern in Arad aus kanaanäischer Zeit ist, dass sie den Eingang an der Längsseite hatten. In der Mitte von jedem Haus befand sich ein großer Stein und die Wissenschaftler rätseln immer noch, wozu der wohl da war.


Biblische Erwähnungen der Stadt finden wir in Num. 21, wo vom König von Arad die Rede ist. (übrigens heißt das Buch Numeri in der Tora "B´Midbar" = "in der Wüste"): Hier die Verse 1-3: „Als der kanaanitische König von Arad, der im Negeb saß, hörte, dass Israel auf dem Weg von Atarim heranzog, griff er die Israeliten an und machte einige Gefangene. Da gelobte Israel dem Herrn: Wenn du mir dieses Volk in meine Gewalt gibst, dann weihe ich ihre Städte dem Untergang. Der Herr hörte auf Israel und gab die Kanaaniter in seine Gewalt. Israel weihte sie und ihre Städte dem Untergang. Daher nannte man den Ort Horma (Untergangsweihe).“


Der Brunnen aus dieser Zeit ist 16 Meter tief und wird heute von Tauben bewohnt, die den Schatten in dieser baumlosen Gegend genießen. Arad liegt nämlich am nördlichen Rand des Negev (wörtlich „trocken“) d.h. in der Übergangszone von der Wüste zum fruchtbaren Land. Nachdem die kanaanitische Stadt lange Zeit verlassen und unbewohnt war, entstand später eine judäische Festung 


In dieser Festung gab es auch ein Heiligtum mit einem Altar und dem Allerheiligsten (Holy of Holies), in welchem zwei kleinen Säulen für den einen Gott (mit seiner männlichen und weiblichen Seite) stehen. Am Eingang standen 2 kleine Räucheraltäre. Momentan ist das ganze aber eine Baustelle.



Die neue israelische Stadt Arad wurde 1962 von einer Gruppe junger Israelis gegründet, von denen die meisten ehemalige Kibbutz- oder Moschaw-Bewohner waren, die nach einer Umgebung suchten, die nicht die typischen Probleme einer Stadt aufwies: zu viele Menschen, Verkehr, Lärm und Umweltverschmutzung. Arad ist vor allem bei Asthma-Patienten für seine saubere Luft bekannt und befindet sich etwa 25 Kilometer westlich des Toten Meeres und 45 Kilometer östlich von Beerscheba. 


In dieser Stadt haben sich auch einige Künstler niedergelassen und wir waren zu Besuch bei Miri und Eduard im Puppenmuseum.


 Miri hat uns voller Elan die Geschichte zu jeder einzelnen Puppe erzählt und wie sie diese herstellt und bei Eduard durften wir dann auch noch einen Blick in seine Werkstatt werfen:


 Hier ist Eduard neben seiner Esther aus dem gleichnamigen biblichen Buch. (Na, Ihr wisst schon: die Geschichte von Purim, wo wir sooo viel trinken sollen bis wir nicht mehr zwischen Mordechai und Haman unterscheiden können.)


Nach diesem Besuch ging es 1000 Meter abwärts ans Tote Meer, welches bekanntlich 400 Meter unterhalb des Meerespiegels liegt. 



Nach einer kurzen „Erfrischung“ im Salzwasser (auf der Anzeigetafel beim Bademeister stand 30 Grad, aber ich weiß nicht, ob das die Luft- oder Wassertemperatur war) ging es zum Wadi Bokek.
 

In diesem Wadi wanderten wir dann (am 15. November) ca. eine Stunde in Badelatschen durch das erfrischende Rinnsaal und erfreuten uns an der wunderschönen Natur.


Schabbat Schalom
M. Sonnenschein ;-)


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