Sonntag, 3. November 2013

Avdat




Da mein Sprachunterricht erst morgen beginnt, konnte ich heut noch einen Ausflug auf der Weihrauchstraße entlang machen. Diese kommt aus dem Oman bzw. Jemen und führt über 2400 km durch Saudi Arabien, Jordanien und den Negev bis nach Gaza. 


Seit 2005 steht der 65 km lange Teil in Israel mit mehreren antiken Städten auch auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste („The Incense Route – Desert Cities in the Negev“). 


Die ganze Straße habe ich heute nicht mehr geschafft, aber bis Avdat bin ich noch gekommen, bevor die Sonne untergegangen ist. Hier war damals im 3. Jh. v. Chr. eine wichtige Karawanenstation von dem Kaufmannsvolk der Nabatäer.


Die Römer hatten im 3.Jh. hier ein ziemlich großes Militärlager.


Schon zu nabatäischer Zeit wurde in Avdat auch Wein angebaut, davon zeugen die Weinpressen. Dass hier mitten in der Wüste aber überhaupt etwas wächst, ist fast ein Wunder. (Wir haben Anfang November und ich bin bei strahlendem Sonnenschein bei meiner Tour wieder einmal ins Schwitzen gekommen) Die Nabatäer hatten ein ausgedehntes Zisternensystem und eine ausgeklügelte Bewässerungstechnik mit der sie gute Anbauerfolge erzielten. 


Die Weinpresse die ihr hier seht, müsste eigentlich „Weintrete“ heißen ;-), da die Weintrauben mit den Füßen gepresst wurden. Die Weinkeller waren vermutlich am Fuße des Berges.


Auf dem Berg befinden sich auch die Ausgrabungen von zwei Kirchen aus byzantinischer Zeit. Die Südkirche findet ihr auf vielen Bildern von Reiseführern, nur sind unterdessen die Säulen höher und die Chorschranke ist dazugekommen. Diese dreischiffige Säulenbasilika  heißt auch Theodoruskirche, da hier einige Gräber gefunden wurden und die früheste Inschrift erwähnt das Grab des Märtyrers St. Theodorus.



Die Nordkirche in unmittelbarer Nachbarschaft ist etwas älter. (Und in ihr seht ihr auch den Schatten des einzigen Besuchers ;-))



Bevor mich der Bus wieder die Weihrauchstraße zurückbrachte, ging bereits die Sonne unter. 

Übrigens kommt der moderne hebräische Begriff für Elektrizität, d.h. Strom (den es ja zu biblischen Zeiten noch nicht gab) aus der Bibel (Ezechiel 1). „Ein Sturmwind kam von Norden, eine große Wolke mit flackerndem Feuer, umgeben von einem hellen Schein. Aus dem Feuer strahlte es wie glänzendes Gold.
Schalom

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