Da mein
Sprachunterricht erst morgen beginnt, konnte ich heut noch einen Ausflug auf
der Weihrauchstraße entlang machen. Diese kommt aus dem Oman bzw. Jemen und
führt über 2400 km durch Saudi Arabien, Jordanien und den Negev bis nach Gaza.
Seit 2005
steht der 65 km lange Teil in Israel mit mehreren antiken Städten auch auf der
UNESCO-Weltkulturerbe-Liste („The Incense Route – Desert Cities in the Negev“).
Die ganze
Straße habe ich heute nicht mehr geschafft, aber bis Avdat bin ich noch
gekommen, bevor die Sonne untergegangen ist. Hier war damals im 3. Jh. v. Chr. eine
wichtige Karawanenstation von dem Kaufmannsvolk der Nabatäer.
Die Römer hatten
im 3.Jh. hier ein ziemlich großes Militärlager.
Schon zu
nabatäischer Zeit wurde in Avdat auch Wein angebaut, davon zeugen die
Weinpressen. Dass hier mitten in der Wüste aber überhaupt etwas wächst, ist
fast ein Wunder. (Wir haben Anfang November und ich bin bei strahlendem
Sonnenschein bei meiner Tour wieder einmal ins Schwitzen gekommen) Die Nabatäer
hatten ein ausgedehntes Zisternensystem und eine ausgeklügelte
Bewässerungstechnik mit der sie gute Anbauerfolge erzielten.
Die
Weinpresse die ihr hier seht, müsste eigentlich „Weintrete“ heißen ;-), da die
Weintrauben mit den Füßen gepresst wurden. Die Weinkeller waren vermutlich am
Fuße des Berges.
Auf dem
Berg befinden sich auch die Ausgrabungen von zwei Kirchen aus byzantinischer
Zeit. Die Südkirche findet ihr auf vielen Bildern von Reiseführern, nur sind
unterdessen die Säulen höher und die Chorschranke ist dazugekommen. Diese
dreischiffige Säulenbasilika heißt auch
Theodoruskirche, da hier einige Gräber gefunden wurden und die früheste
Inschrift erwähnt das Grab des Märtyrers St. Theodorus.
Die Nordkirche
in unmittelbarer Nachbarschaft ist etwas älter. (Und in ihr seht ihr auch den
Schatten des einzigen Besuchers ;-))
Bevor mich
der Bus wieder die Weihrauchstraße zurückbrachte, ging bereits die Sonne unter.
Übrigens kommt
der moderne hebräische Begriff für Elektrizität, d.h. Strom (den es ja zu
biblischen Zeiten noch nicht gab) aus der Bibel (Ezechiel 1). „Ein Sturmwind
kam von Norden, eine große Wolke mit flackerndem Feuer, umgeben von einem
hellen Schein. Aus dem Feuer strahlte es wie glänzendes Gold.“
Schalom
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