Mein
Ausflug in die „Hauptstadt der Wüste Negev“, war ziemlich
ernüchternd. Zuerst wollte ich mir den Beduinenmarkt anschauen, der hier einmal
die Woche stattfindet und als wichtigste touristische Attraktion gilt, aber als
ich am Schuk (also am Markt) ankam, konnte ich keine Beduinen entdecken. Was
ich vorfand, war nur ein gewöhnlicher arabischer Markt mit viel Obst und Gemüse
und dem üblichen Tingeltangel. Das hat mich so verwirrt, dass ich gar keine
Fotos gemacht habe. Später habe ich dann erfahren, dass die Beduinen (angeblich)
nur am Vormittag da sind.
Als
nächstes habe ich mich auf die Suche nach der Altstadt gemacht. Das war auch
gar nicht so einfach, denn die Beschilderung ist hier gleich Null und selbst
Einheimische konnten mir da kaum weiterhelfen und haben sich entschuldigt, da
sie es nicht wussten (für mich war es zumindest eine gute Übung, meine
gelernten Sprachkenntnisse anzuwenden). Dass die Einheimischen es mitunter nicht
wussten, wurde mir klar, als ich die Altstadt gefunden hatte: da gibt es
nämlich nix zu sehen.
Wikipedia beschreibt es so: „Die
Altstadt wurde jahrzehntelang vernachlässigt und wird erst in den letzten
Jahren restauriert. Sie stellt ein einzigartiges Beispiel einer geplanten
osmanischen Stadt dar. Die Stadtbehörde versucht mit verschiedenen Initiativen
den Ort wieder zu beleben“ Wahrscheinlich ist eine dieser Initiativen dieser
(vielbesuchte) berühmte Abrahamsbrunnen:
Aber es
braucht schon viel Fantasie, um sich hier an die biblischen Geschichten zu
erinnen: Abraham hat hier in Beer Scheva einen Brunnen gegraben und mit
Abimelech einen Bund über die Nutzung des Brunnen geschlossen („Darum nannte er
den Ort Beerscheba - Siebenbrunn oder Eidbrunn -; denn dort leisteten beide
einen Eid.“ Gen. 21,22-34). In de Nähe des Brunnens entdeckte ich eine Moschee
und das war zumindest ein Hinweis darauf, dass hier wirklich die Altstadt sein musste,
aber als ich näher kam, sah ich, dass die Moschee bereits im Museum gelandet
ist.
Also machte
ich mich auf den Rückweg mit der Erkenntnis, die auch schon in Wikipedia steht:
„Be'er Scheva, ist seit der modernen Besiedelung ein Versuchsfeld der modernen
Architektur und Planung. Das Ergebnis ist teils sehr erfolgreich, teils
ernüchternd.“
Vielleicht
sind die Twin-Towers hier der erwähnte Erfolg:
Da ich noch
Zeit hatte, bevor mein Bus zurückfuhr, schaute ich mich etwas im Supermarkt neben dem Busbahnhof um und konnte beim Befüllen der Regale zuschauen.
Es bot sich mir dabei das gleiche Bild: Alles ist noch im Aufbruch. Und
das kann dauern…
PS. Beinah
hätte ich es vergessen zu erwähnen: die neue NATO hat hier einen Laden für
Kinderwagen eröffnet.
einen guten Start in die Woche.
Schalom
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