Donnerstag, 21. November 2013

Wüste Zin




Eigentlich sollte der Ausflug durch das Wadi Avdat führen, aber dies war gesperrt, da die Gefahr einer Überflutung besteht, falls es in der Nähe irgendwo regnen sollte. Da die knochentrockene Wüstenerde so gut wie kein Wasser aufnehmen kann, kommt jede Hilfe zu spät, wenn sich die Wassermassen durch die Schluchten zwängen. (Daher sind die meisten Menschen, die in der Wüste umkommen, nämlich ertrunken!)



Also nahmen wir die andere Richtung und wanderten ein kleines Stück am Rande der Wüste Zin entlang. Da der Ausblick hier gar nicht so übel ist, kann man ihn auch auf dieser Schaukel genießen:



Offensichtlich haben noch andere Lebewesen Gefallen an diesem schönen Ort. Die Kleineren sind durch ihre gute Tarnung fast unsichtbar, die Größeren haben das nicht nötig. 





Bei unserer Routenplanung waren auf der Landkarte Skulpturen eingezeichnet, die wollten wir uns natürlich anschauen. Was wir dann vorfanden, waren ein paar Eisensteile im Boden: eine größere und eine kleinere Gruppe und eine einzelne Stange:



Insgesamt sind es 12, eine symbolische Zahl, und einer von ihnen hat den Hut auf, das ist übrigens bei einer Wüstenwanderung ziemlich wichtig. Allerdings kann es auch schon mal vorkommen, dass die anderen (die dem mit dem Hut folgen) dann zu murren anfangen, denn so eine Wüstenwanderung ist eben keine bequeme Reise im klimatisierten Bus. Der Überlieferung zufolge ist folgendes auch hier passiert:



„ Im ersten Monat kam die ganze Gemeinde der Israeliten in die Wüste Zin… Das Volk geriet mit Mose in Streit; sie sagten: … Wozu habt ihr uns aus Ägypten hierher geführt? Nur um uns an diesen elenden Ort zu bringen, eine Gegend ohne Korn und Feigen, ohne Wein und Granatäpfel? Nicht einmal Trinkwasser gibt es…“ Aber Mose hat die Situation mit Gottes Hilfe gut gemeistert: „Der Herr sprach zu Mose: Nimm deinen Stab; dann versammelt die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und sagt vor ihren Augen zu dem Felsen, er solle sein Wasser fließen lassen. Auf diese Weise wirst du für sie Wasser aus dem Felsen fließen lassen und ihnen und ihrem Vieh zu trinken geben.“ (Num 20,1ff) Das hat auch funktioniert und so konnte die Reise wieder weitergehen.



Unsere Wanderung führte uns dann noch an den Resten der Festung Zin vorbei, die in byzantinischer Zeit hier an einer 5000 Jahre alten Karawanenroute (Derech El-Sultan), einem Verbindungsweg zwischen dem Mittelmeer und den Häfen in Indien stand. 



Heute lässt sich diese Strecke etwas schneller bewältigen, allerdings ist dabei ein Allradantrieb erforderlich.

Schabbat Schalom

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