Hier steht die
Benediktinerinnenabtei St. Hildegard, in der es sowohl eine lebendige
Schwesterngemeinschaft als auch eine Oblatengemeinschaft und einen
Freundeskreis gibt. Die Abteikirche
ist in den Jahren 1900-04 nach dem
Vorbild der alten Basiliken im romanischen Stil erbaut.
Die Heilige Hildegard erwarb
1165
in Eibingen ein
knapp zwanzig Jahre zuvor gegründetes Augustinerkloster und ließ Benediktinerinnen
einziehen, denen sie als Äbtissin vorstand, wenngleich sie selbst im Kloster
Rupertsberg auf der anderen Rheinseite blieb. Oberhalb von Eibingen wurde später
die Abtei St. Hildegard errichtet, die kirchenrechtlich die Nachfolge des
früheren Klosters Eibingen antrat.
Von dieser Abtei hat man
einen schönen Blick über den Rhein nach Bingen und hier kann man sich auch auf
Spurensuche der Hl. Hildegard von Bingen machen. Sie gilt als eine der
bedeutendsten Frauen des Mittelalters denn sie war eine der ersten
Vertreterinnen der deutschen Mystik und leistete wichtige Beiträge für
Religion, Medizin, Ethik und Kosmologie.
Der Reliquien der Hl.
Hildegard befinden sich seit 1641 in der kleinen Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Hildegard
in Eibingen, die auf den Überresten des ehemaligen Klosters errichtet wurde. Der
1929 aus Gold gefertigte Hildegardisschrein, wird jährlich zum Hildegardisfest am 17. September, dem Sterbetag der Heiligen,
in einer großen Prozession mit Besuchern aus aller Welt durch die Straßen von
Eibingen getragen.
„Doch jetzt wankt der katholische Glaube unter den Völkern und das Evangelium steht bei diesen Menschen auf schwachem Fuß. Auch die dicken Bände, welche die erfahrenen Lehrer mit großem Eifer herausgegeben hatten, lösen sich in schmählichen Überdruss auf und die Lebensspeise der göttlichen Schriften ist lau geworden. Deshalb spreche ich jetzt durch einen unberedten Menschen über die Heilige Schrift; er ist nicht von einem irdischen Lehrer belehrt, sondern ich, der ich bin, verkünde durch ihn neue Geheimnisse und viel Mystisches, das bisher in den Büchern verborgen war“.
Hidegard von Bingen, scivias, 11. vision
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