Samstag, 21. Juni 2014

Hannover (101km)






Kurz nach dem heutigen Start muss ich anhalten, um wieder einmal meine Regensachen anziehen, die dann einer Dichteprüfung unterzogen werden. Das ist dann auch der Grund, warum es heute keine weiteren Besichtigungen gibt, sondern ich (mehr oder weniger) direkt nach Hannover fahre, wo ich mich schon bei Felicitas und Lothar zu Besuch angemeldet habe. Das sind diesmal keine Studienfreunde, sondern entfernte Verwandte, bei denen ich wieder einmal ganz, ganz herzlich aufgenommen werde (unterwegs sagte mir mein Navi: beim Rohrbruch links abbiegen) :-)



Auf der weiteren Fahrt gab es nur ein kleineres Erlebnis, als ich an der Straße ein kleines selbstgemaltes Schild „Wildunfälle“ sehe. Das nehme ich ernst, fahre langsam und sehe dann auf einmal rechts neben mir im Feld einen kleinen braunen Kopf auftauchen. Als das Reh mich wahrnimmt, hüpft es parallel zur Straße weiter, ich folge ihm  und mache meine Warnblinkanlage an. Vielleicht kann ich ja ein Foto machen. Mir kommt ein Auto entgegen und der Mann darin schaut etwas komisch, als er mich sieht und plötzlich hüpft das Reh ca. 3 Meter vor seiner Stoßstange über die Straße. Den Blick des Mannes konnte ich nicht mehr sehen und ein Foto vom Reh gibt es nun auch nicht.



Am späten Nachmittag zeigen mir Felicitas und Lothar das Kolumbarium in der Herz Jesu Kirche, die sich gleich hier in der Nähe befindet. Die Kirche ist vor ca. 100 Jahren im neoromanischen Stil errichtet und aufgrund der rückläufigen Zahl der Gläubigen hat man eine neue Zukunft für das Gotteshaus gefunden. Seit 2010 befindet sich hier das erste Kolumbarium im Bistum Hildesheim. Das Wort Kolumbarium bezeichnet einen Urnenfriedhof, in denen die Verstorbenen in kleinen Grabkammern beigesetzt werden. Hier in der Kirche sind diese Grabkammern als sogenannte Himmelsleitern in den Seitenschiffen errichtet. Die Kammern bestehen aus Glas und geben in beeindruckender Weise den Blick auf die beigesetzten Urnen frei. Die Ruhezeit beträgt 20 Jahre und kann beliebig verlängert werden und auch an die Zeit danach ist gedacht, denn die Glasscheibe mit dem Namen des Verstorbenen verbleibt dann in einem großen, einem Sarg ähnlichen Holzblock.


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