Kurz nach dem heutigen Start
muss ich anhalten, um wieder einmal meine Regensachen anziehen, die dann einer
Dichteprüfung unterzogen werden. Das ist dann auch der Grund, warum es heute
keine weiteren Besichtigungen gibt, sondern ich (mehr oder weniger) direkt
nach Hannover fahre, wo ich mich schon bei Felicitas und Lothar zu Besuch
angemeldet habe. Das sind diesmal keine Studienfreunde, sondern entfernte
Verwandte, bei denen ich wieder einmal ganz, ganz herzlich aufgenommen werde (unterwegs sagte mir mein Navi: beim Rohrbruch links abbiegen) :-)
Auf der weiteren Fahrt gab es nur ein
kleineres Erlebnis, als ich an der Straße ein kleines selbstgemaltes Schild
„Wildunfälle“ sehe. Das nehme ich ernst, fahre langsam und sehe dann auf einmal
rechts neben mir im Feld einen kleinen braunen Kopf auftauchen. Als das Reh
mich wahrnimmt, hüpft es parallel zur Straße weiter, ich folge ihm und mache meine Warnblinkanlage an. Vielleicht
kann ich ja ein Foto machen. Mir kommt ein Auto entgegen und der Mann darin
schaut etwas komisch, als er mich sieht und plötzlich hüpft das Reh ca. 3 Meter vor seiner Stoßstange über die Straße. Den Blick des
Mannes konnte ich nicht mehr sehen und ein Foto vom Reh gibt es nun auch nicht.
Am späten Nachmittag zeigen
mir Felicitas und Lothar das Kolumbarium in der Herz Jesu Kirche, die sich
gleich hier in der Nähe befindet. Die Kirche ist vor ca. 100 Jahren im
neoromanischen Stil errichtet und aufgrund der rückläufigen Zahl der Gläubigen
hat man eine neue Zukunft für das Gotteshaus gefunden. Seit 2010 befindet sich
hier das erste Kolumbarium im Bistum Hildesheim. Das Wort Kolumbarium
bezeichnet einen Urnenfriedhof, in denen die Verstorbenen in kleinen
Grabkammern beigesetzt werden. Hier in der Kirche sind diese Grabkammern als
sogenannte Himmelsleitern in den Seitenschiffen errichtet. Die Kammern bestehen
aus Glas und geben in beeindruckender Weise den Blick auf die beigesetzten
Urnen frei. Die Ruhezeit beträgt 20 Jahre und kann beliebig verlängert werden
und auch an die Zeit danach ist gedacht, denn die Glasscheibe mit dem Namen des
Verstorbenen verbleibt dann in einem großen, einem Sarg ähnlichen Holzblock.
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