Donnerstag, 19. Juni 2014

Lutherstadt Wittenberg - Magdeburg (145 km)






Meine erste Station heute ist Wittenberg und nachdem ich endlich eine Stelle gefunden habe, wo ich mein Moped abstellen kann, mach ich mich auf Entdeckungstour in der Lutherstadt. Allerdings ist der Himmel ziemlich wolkenverhangen, so dass ich gar keine große Lust habe, mich all zu weit von meinem Moped zu entfernen. 



Das erste was mir begegnet, ist ein Schwein. Und das ausgerechnet an einer Kirche, dazu noch an der Stadtkirche St. Marien, die als Mutterkirche der Reformation gilt, denn hier hat Martin Luther 1512 einen Predigtauftrag erhalten. Das mit dem Schwein ist mir peinlich…
Die Kirche wird renoviert und ist daher nicht zugänglich genau so wie die Schlosskirche, die momentan „Christo“-mäßig eingepackt ist. 



So verpackt bekommt man die Kirche eben auch nicht immer zu sehen. Nur die „Thesentür“ ist durch den Bauzaun zu sehen, also der Eingang, wo Luther der Überlieferung nach im Jahre 1517 seine 95 (neuen) Ideen angenagelt haben soll.


Kurz nach 12:00 Uhr komme ich (heute zum Fest Fronleichnam) an der Fronleichnamskapelle vorbei und da dort gerade ein kurzes Mittagsgebet stattfindet, nehme ich daran teil und bin überrscht, dass die kleine Kapelle bis auf den letzten Stuhl belegt ist.
Auf dem Rückweg zu meinem Motorrad entdecke ich auch hier ein paar Ecken, an denen die Zeit vor 25 Jahren oder länger stehen geblieben ist.



Meine Tour geht weiter auf kleineren Straßen und so stehe ich plötzlich vor einer Elbefähre. 



Der Fährmann ist ein netter, freundlicher Typ, der sich (aus Berlin kommend) hier niedergelassen hat, da hier die Häuser und Grundstücke noch etwas preiswerter sind. Er bringt uns auf die andere Seite der Elbe und die einzige Straße führt weiter zum Wörlitzer Park. 



Allerdings ist das Kopfsteinpflaster dermaßen schlecht, dass ich teilweise nur im ersten Gang fahren kann.



In Dessau schaue ich mir kurz die Bauhaus-Musterhäuser an, bevor ich in Zerbst noch einmal auf einen Kaffee anhalte und die tolle DDR-Architektur bewundere.



Die letzten 30 km muss ich gegen den Wind ankämpfen, der mich von allen Seiten kräftig an meinem Motorrad rüttelt, so dass ich mir einen Wald oder eine Stadt herbeiwünsche, damit das Gepuste endlich aufhört.


In Magdeburg finde ich Unterschlupf im Roncallihaus (Da mein Navi bereits verkündet: Ziel erreicht, ich aber noch nicht die richtige Hausnummer finde, frage ich im Ordinariat, vor dem ich gerade stehe, und treffe wieder einmal einen alten Studienfreund. Es ist Daniel, mit dem ich mich dann gleich auf ein Bier verabrede)
Vorher feiern wir im evangelischen Dom heute zum Feiertag noch einen katholischen Gottesdienst mit.


Auf dem Weg dahin habe ich kurzzeitig das Gefühl, in Wien zu sein, als ich an diesem Hundertwasser-haus vorbeikomme.



Gleich vor dem Dom steht als Denkmal ein Stück „Berliner Mauer“, bemalt mit einem „Mauerspecht“.




1 Kommentar:

  1. Die Begegnungen sind es die eine Reise so wertvoll machen. Schön, die Begegnungen mit Kultur und Menschen. Gruß Deine Moni

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