Samstag, 28. Juni 2014

Kloster Eberbach (99 km)



Fr. 27.06.14 





Das Kloster Eberbach bei Eltville im Rheingau gelegen wurde 1136 von dem berühmten Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux als erste rechtsrheinische Niederlassung seines Ordens gegründet. Es entwickelte sich schnell zu einem der größten und einflussreichsten Klöster des Reichs. Während der Blütezeit im 12. und 13. Jahrhundert lebten hier etwa 100 Mönche und 200 Laienbrüder. 1803 wurde das Kloster aufgelöst, doch noch heute ist die Anlage in ihren wesentlichen Bauten, die den Stilepochen der Romanik, Gotik und dem Barock angehören, erhalten.




Der Orden der Zisterzienser hat seinen Namen von der Klostergründung in Citeaux und lebt nach der Regel des Hl. Benedikt. Die Zisterzienser wollten ein Leben des Gebets, der Lesung und der Arbeit führen und wollten dabei ausschließlich von ihrer eigenen Hände Arbeit leben. In Europa gab es über 1000 Nonnenklöster und 750 Männerabteien der Zisterzienser zu den auch das Kloster Eberbach im Rheingau gehört.



Aber heute gibt es hier keine Mönche mehr und die Anlage wird von einer Stiftung erhalten und gepflegt.



Das Dormitorium, also der Schlafsaal der Mönche, zählt mit seinem 74 m langen Kreuzrippengewölbe zu den herausragenden mittelalterlichen Raumschöpfungen der Gotik. Vielleicht kommt Euch diese Halle bekannt vor, denn in den Jahren 1985/86 wurden hier Teile von Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“ verfilmt.



„Am Ende des Romans brennt die altehrwürdige Abtei und die Flammen vernichten alle Bücher, Kunstwerke und Bilder. Das jahrhundertealte Erbe an allen Kostbarkeiten geht verloren. Als nach Jahren Adson von Melk, der Berichterstatter, an den verlassenen, öden Ort zurückkommt,  macht er die Feststellung: „stat rosa pristina nomine, nomina nuda tenemus… Die Rose von einst steht nur noch als Name da; uns bleibt nur noch der Name. Der Name der Rose…“   Die alte Abtei hat als Heimat einer benediktinschen Gemeinschaft längst ihre Bestimmung verloren. Was ist geblieben? Ist das Bild der brennenden und vergehenden Abtei ein Bild für unsere Kirche heute? Das kleine Häuflein der Übriggebliebenen versammelt sich zwar noch, aber wo ist ihre Kraft und Zukunft? Geblieben ist der Name, das Geheimnis aus dem auf mystische Weise wieder Neues wachsen kann.“
(vgl. Urlaubsrast mit Rose in CIG. Nr. 35/2013 S. 398)

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