Sonntag, 11. Mai 2014

Das Beste in Griechenland kommt zum Schluss





Nachdem wir unser Hotel für die letzte Nacht in Griechenland bezogen haben, wollen wir zunächst etwas essen gehen und wechseln daher nur unsere Motorradhosen. Da kommt Peter zu mir und fragt: „Du, Michael, hast Du vielleicht meinen Koffer gesehen?“ Nein, das habe ich nicht und ich frage, ob er ihn hier schon ausgepackt hat. Angeblich schon, aber jetzt ist er nicht zu finden. „Schau doch noch einmal“, sage ich, aber er hat schon überall geschaut. Er ist weder im Zimmer, noch steht er vor dem Motorrad oder an der Rezeption. Langsam schwant mir schlimmes, denn ich habe heute morgen eine seiner Innentaschen vom Hotelzimmer mit nach unten mitgenommen und dann habe ich sie direkt vor der Hoteltür abgestellt, denn ich habe gedacht, dass wir sie dort auf alle Fälle sehen und nicht vergessen können. Ich denke drei mal das Wort, welches mit „Sch“ anfängt und überlege, wie die Story jetzt wohl weitergeht. Als erstes schaue ich mit Peter noch einmal in alle seine Koffer, ob da nicht doch noch eine Innentasche drin ist. Ist sie aber nicht. Dann schauen wir, welche Taschen fehlen und welche da sind. Immer noch fehlt die Innentasche eines Seitenkoffers, alles andere ist da. Die fehlende Innentasche hat einen gelben Streifen; es ist also nicht die Tasche, die ich vor dem Hotel abgestellt habe. Aber wo ist die fehlende Tasche? Wir gehen noch einmal alles durch und dabei überlege ich schon einmal, wie wir weiter mit diesem Problem umgehen. Noch einmal kommt mir das Wort mit „Sch“ in den Sinn. Was mag wohl alles in dieser Tasche drin gewesen sein? Könnte Peter notfalls darauf verzichten? Nur gut dass wir heute nur knapp 200 km gefahren sind, da wäre es evtl. noch möglich, einmal schnell zurückzufahren, um die Tasche zu holen. Zwischendurch würde ich natürlich gern auch einmal etwas essen. Zeitlich wäre es machbar, denn wir haben es erst kurz nach 16:00 Uhr. D.h. wenn wir sofort starten, könnten wir gegen 22:00 Uhr wieder zurück sein. Die Fähre nach Venedig ist jetzt bereits gebucht. Ein anderer Gedanke von mir war, dass ich mit Peter die Fähre storniere bzw. umbuche und dann in aller Ruhe zurückfahre, um die Tasche zu holen. Dann müsste Gerhard schon allen weiterreisen. Aber haben wir die Tasche überhaupt im Hotel vergessen? Diese Frage müssten wir zuerst einmal klären. Aber wie? Hat vielleicht irgendjemand eine Visitenkarte vom Hotel mitgenommen? Peter sucht alle seine Quittungen durch, ob vielleicht auf einer die Adresse vom Hotel steht. Da fällt mir ein, dass ich mir – Gott sein Dank – im Hotel die Rechnung habe geben lassen, als das Bargeld über den Tisch gewandert ist. Gut. Dann bleibt die Hoffnung, dass die Tasche noch dort ist. Vielleicht im Zimmer, oder an der Rezeption oder vor dem Hotel, wo unsere Motorräder standen. D.h. wir müssten da mal anrufen, jetzt haben wir ja auch die Telefonnummer. 


Der Wirt vom jetzigen Hotel übernimmt diese Aufgabe. Währenddessen hat Gerhard noch eine bessere Idee. Zunächst geht aber niemand ans Telefon. Der Wirt sucht im Telefonbuch nach einer anderen Nummer, um jemanden zu erreichen, was ihm dann auch gelingt. Die freudige (oder traurige) Nachricht lautet: die gesuchte Tasche steht noch im Hotelzimmer von heute morgen. Na, prima. Dann wissen wir zunächst einmal wo sie ist. Aber wie kommt sie jetzt zu uns? Die Idee von Gerhard ist simpel und gut: die Tasche kommt per Taxi zu uns nach. Unser Wirt organisiert auch einen Taxifahrer, der zu unserem heutigen Ausgangsort zurückfährt, unsere Rechnung von dort als Beleg mitnimmt und dann (hoffentlich) mit Peters Tasche wieder zurückkommt. Der Preis für das Taxi entspricht dem Bargeld, welches noch in der vergessenen Tasche ist. So hat Peter zumindest seine Wäsche und die Tasche wieder. Wir haben nun mindestens 5 Stunden gewonnen und können gemütlich essen gehen. Auf diesen Schreck und die gute Lösung spendiere ich meinen letzten Whisky…

Nach knapp fünf Stunden ist der Taxifahrer zurück und Peter hatte seine original BMW-Tasche wieder.
Hoffentlich passiert das morgen nicht noch einmal, sonst müssten wir ein Wassertaxi losschicken und das würde sicherlich den Restwert der Tasche übersteigen.

1 Kommentar:

  1. Vviel freude bei der Überfahrt. Ich freue mich Euch wieder hier zu sehen . Lieben Gruß Moni B.

    AntwortenLöschen