Mittwoch, 2. April 2014

Maria Birnbaum




Als ich heute mit dem Motorrad unterwegs zum Steuerberater war, kam ich an dieser in unserer Gegend einzigartigen Kirche vorbei. „Maria Birnbaum“ ist die erste Kuppelkirche nördlich der Alpen und besteht aus sechs ineinander gehenden unterschiedlich großen ovalen Räumen. Sie sind von Kuppeln überwölbt, die zusammen mit den Türmen die Dachsilhouette prägen und der Kirche ein Aussehen geben, wie wir sie aus Osteuropa oder von den alten byzantinischen Bauten kennen.



Die Inneneinrichtung entspricht nicht ganz meinem persönlichen Geschmack und ich habe auch eine Weile suchen müssen, bis ich herausgefunden hatte, woher der Name „Maria Birnbaum“ herkommt.



Es war ein hohler Birnenbaum, in den vor fast 400 Jahren der Dorfhirte von Sielenbach ein kleines geschnitztes Vesperbild (Pieta) aufstellte, welches er im Teich gefunden hatte. Schwedische Truppen hatten es im 30jährigen Krieg verstümmelt und hineingeworfen. Es wird berichtet, dass sich im Jahre 1659 eine erste Wunderheilung ereignete: Einer Frau Anna aus Meran in Südtirol erschien das kleine Vesperbild im Traum. Als sie es gefunden hatte, wurden sie und ihr Sohn geheilt. Wenig später erhielt die taubstumme Magdalena Schnader am Birnbaum die Sprache wieder: In der Folge setze eine große Wallfahrt zu „Unser Lieben Fraw im Pürnbaum“ ein. Daraufhin beschloss Philipp Jakob von Kaltenthal, Komtur der Deutschordenskommende Blumenthal, auf deren Grund das Bild nun stand, den Birnbaum mit dem Gnadenbild durch eine „ansehnlich große kirche“ zu umfassen. 1668 wurde die Kirche um den Birnbaum erbaut, der kurz danach abstarb.
Das Gnadenbild befindet sich am Hochaltar, in einer Höhlung des Baumstammes. Der Stamm ist heute noch hinter dem Altar zu sehen. 



Auf meinem Rückweg machte ich dann noch einen kurzen Stopp beim Eiffelturm ganz in der Nähe.


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