Mittwoch, 30. April 2014

auf Thassos




Lorenz macht heute Besorgungen an seinem Haus und für den Rest der Truppe ist heute „Wandertag“. Wir frühstücken wieder in dem kleinen Kaffe am Hafen mit Blick auf das Meer und warten auf die Fähre, die uns auf die Insel bringt. Langsam kommt sie aus der Ferne zu uns herüber und legt dann vor unseren Augen, sozusagen direkt auf der anderen Straßenseite an. Für 3,- Euro kaufen wir ein Ticket für die Überfahrt, die ca. eine halbe Stunde dauert und gehen schon einmal an Bord, bevor die Autos auf die Fähre kommen. Fast pünktlich legen wir ab und mit uns reisen mehrere Schulklassen, die wohl heute auch einen Wandertag haben. Mit mindestens vier Bussen sind sie angereist. Demzufolge ist es ziemlich lebhaft auf dem Schiff, denn die Teenager haben Freude, die Fähre zu erkunden.





Die Sonne scheint unterdessen so hell, dass ich froh bin, meine Sonnenbrille dabei zu haben. In der Ferne sind die Berge zu sehen, die bis zu den Wolken hinaufreichen. Möwen begleiten uns und versuchen Kekskrümel zu fangen, die die Kinder in die Luft werfen. Auf halber Strecke begegnen wir der Fähre, die in der entgegengesetzten Richtung unterwegs ist. Mit ihr kehren die Möwen wieder ans Festland zurück und die Inselmöwen begleiten uns jetzt weiter bis zu unserer Ankunft.





Nachdem wir auf der Insel an Land gegangen sind, fahren wir ca. 10 Minuten mit dem Bus ins nächste Bergdorf, um von dort aus wieder durch die Wälder zurückzuwandern. Zunächst aber, decken wir uns in dem kleinen Laden noch mit ein paar Lebensmitteln für unterwegs ein. Hätte ich gewusst, dass die Kekse sooo lecker sind, dann hätte ich noch mehr davon gekauft. 




Im Dorf geht es zunächst noch ein paar hundert Meter bergan. Ein braunes Rinnsaal kommt uns entgegen und nach einer Weile kennen wir die Ursache dafür: Es ist eine LKW-Waschanlage im alten Stil.





Dann führt uns der Weg weiter durch eine wunderschöne Berglandschaft. Am Wegrand blüht der Salbei und ich nehme ein paar Blätter für meinen Tee mit.





Es geht weiter einen steinigen Weg bergab, an dem alte, von Efeu umrankte Bäume stehen. Wir lauschen dem Gesang der Vögel, sehen eine Gruppe Truthähne, später eine Schlange, von der wir nicht wissen, ob sie uns wohlgesonnen ist und dann eine wunderschöne Smaragdeidechse, die sich aber leider nicht fotografieren lassen will. Der Weg ist mit alten Marnorsteinen gepflastert und ich frage mich, wie alt er wohl sein mag. Später lese ich im Reiseführer, dass dies bis vor 30 Jahren noch die alte Straße gewesen ist. Da sind die Leute dann wahrscheinlich mit ihrem Esel hinauf- bzw. hinabmarschiert, denn für Autos halte ich diesen Weg nicht so geeignet.



 Nach drei Stunden Wanderung beginnt mein Rucksack langsam schwer zu werden (und ich überlege, ob ich nicht vielleicht doch nicht so viel Marmor mit nach Hause nehmen sollte) ;-) aber nach vier Stunden sind wir endlich wieder zurück an der Fähre. Bevor diese uns wieder zurück auf´s Festland bringt, setzen wir uns gemütlich in ein Kaffee und genießen den Sonnenschein.





Bei der Überfahrt sind auch die Schulklassen wieder an Bord. LKW´s bringen tonnenschwere Marmorblöcke von der Insel. Der Dieselmotor der Fähre summt gleichmäßig vor sich hin und erzeugt die nötigen PS, um uns wieder übers Wasser zu bringen.





Am  Abend konnten wir heute noch einer interessanten Verkaufsveranstaltung beiwohnen, bei der uns drei Bulgaren verschiedene Waren (vom Fernglas über Taschenlampen, Nasenhaarentferner, Lenkradbezüge, Rasierapparate bis zum Butterfly Massager) feil boten und der Tag ging wieder mit einem Mythos zu Ende.  
    
        




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