Samstag, 26. April 2014

Nachtgedanken





Es ist 5:30 Uhr und ich bin schon wieder – völlig entgegen meinen Gewohnheiten – wach, denn die ersten Autos fahren vor dem Haus vorbei und die Fenster sind halt doch nicht so modern und schalldicht, wie wir das von daheim gewöhnt sind. Als ich auf die Toilette gehe, habe ich gedacht, der Fernseher im Erdgeschoss läuft noch, da ich Geräusche hörte. Aber als ich dann die Tür zur Toilette öffnete, merkte ich, dass es die Vögel waren, die bereits aus voller Kehle ihr Morgenlied sangen. ..

Vielleicht habt Ihr schon „den Hundertjährigen gesehen, der aus dem Fenster springt und verschwindet“ – den gibt es zur Zeit als Film oder auch als Buch. Ist nicht schlecht. Da steigt ein Mann zu seinem Geburtstag aus dem Feinster, um noch ein mal in seinem Leben so richtig etwas zu erleben, was er dann auch tut. Unser Durchschnittsalter beträgt 65,5 Jahre, wobei ich es ich mit meinen 50 Jahren noch nach unten ziehe. Wenn ich jetzt auf die ersten Tage unserer Reise zurückschaue, dann haben wir auch schon einiges erlebt und ich finde es mittlerweile total spannend, auch ohne Navi durch eine unbekannte Gegend zu fahren. Das macht sogar richtig Spaß, wenn man sich darauf einlässt, und das haben wir früher immer so gemacht! (o.k. gestern haben wir auch versucht, uns vom Navi leiten zu lassen, aber zuerst hat das Navi im Regen nicht mitgespielt, dann wollte es uns auf eine Autobahn leiten, was wir nicht wollten, und dann hätten wir es beinah verloren, als es sich von der Halterung löste) Und so haben wir immer spannende Erlebnisse auf unserer Reise und ich bin jedes Mal dankbar, wenn wir am Abend wohlbehalten, gesund und heil irgendwo ankommen. Vorgestern lernte ich von einem Mitfahrer ein Gebet kennen, das ich Euch nicht vorenthalten möchte. Es kann uns jeden Tag auf unserer Fahrt begleiten:

Schon ist erwacht der Sonne Strahl, drum flehn zu Dir wir allzumal
dass Du in allem Tun uns heut bewahrest frei von Sünd und Leid.
Der Zunge lege Zügel an, dass nimmer Streit anheben kann
und unsre Augen decke Du vor allem eitlem Trugbild zu,
dass, wenn der Tag sich wieder neigt, die Nacht zur Erde niedersteigt,
wir durch Entsagung froh und rein Dir unserm Gott das Danklied weihn.“





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