Samstag, 14. Dezember 2013

3. Advent





Heute abend beginnt der dritte Advent. Hier in der Wüste im Heiligen Land, sozusagen an den „Originalschauplätzen“ der biblischen Geschichten ist meine Adventsstimmung diesmal eine andere. Nichts von Glühweinständen, Plätzchen und Adventskränzen, die ich schon ein wenig vermisse, sondern nur Wüste, soweit dass Auge blicket.



Da heute Samstag ist, war wieder eine kleine Wanderung ums Haus angesagt. Heute bin ich den Hügel auf der gegenüberliegenden Straßenseite hinaufmarschiert und stand dann plötzlich vor einem Zaun. Dahinter befand sich eine Farm, aber es war kein Problem am Zaun entlang weiterzuwandern und die Aussicht war trotzdem beeindruckend.



Mein Wanderweg war sogar als Weg für Fahrräder ausgeschildert, aber ich muss schon sagen, dass es eine echte Herausforderung ist, auf so einer Geröllpiste mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Da muss man schon genau hinschauen, um in der Wüste einen Weg zu finden. 



Außerdem ist es ratsam, pannensichere Reifen zu montieren und trotzdem Flickzeug dabei zu haben, denn hier ist man auf weiter Flur allein und auf sich gestellt.



Dann ging es wieder bergab ins Tal zu einem Flussbett und ich frage mich gerade, warum da kein Wasser drin ist, obwohl es jetzt regnet. Wahrscheinlich ist hier eine Flut nur von kurzer Dauer aber dafür ziemlich heftig.



In diesem Flussbett ging es dann noch ein Stück weiter bis zu einem kleinen Park (der nach Golda Meir benannt ist) mit einem kleinen See mitten in der Wüste.
Preisfrage: Welches Tier ist auf diesem Schild abgebildet?



Und so sieht ein Kamel aus. :-) 




An der Straße am Park angekommen, hatte ich den Wunsch, im dortigen Beduinenzelt (welches als „Wüstenschiff“ für die Touristen aufgebaut ist) einen Tee zu trinken, aber da war alles leergefegt. Entweder waren die Beduinen grad beim Gebet oder sie sind in den Urlaub gefahren, da sich momentan kein Tourist hierher verirrt. Schade. Da war mir dann auch die Lust vergangen, die ganze Strecke wieder zurückzulaufen. Autos fuhren heute auch nur sehr wenige, und die rasten dann mit hoher Geschwindigkeit an mir vorbei. Doch ich hatte wieder mal Glück, denn nach 5 min hielt ein Beduine mit einem alten Pick-up an und nahm mich mit. Alhamdulillah  - Praise the Lord.



Jetzt bin ich wieder daheim und es hat angefangen leicht, aber stetig zu regnen. Da dies sozusagen ein trostloses Wetter ist, schließe ich heute mit ein paar Versen aus dem „Trostbuch von der Erlösung Israels“ (Jes. 40,1–55,13):


„Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott… Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden… Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich…




Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg; Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht;




Auf den kahlen Hügeln lasse ich Ströme hervorbrechen und Quellen inmitten der Täler. Ich mache die Wüste zum Teich und das ausgetrocknete Land zur Oase.“ (Jes 41,18)

Einen schönen 3 Advent
Wünscht Euch Michael



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