Samstag, 28. Dezember 2013

Shivta






Es gibt eine ehemalige Nabatäerstadt, die sich gleich hier in der Nähe befindet, die ich aber bisher immer noch nicht gesehen hatte, da sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen ist, und das ist Shivta. 




Shivta liegt nahe der ägyptischen Grenze und zählte damals zu den wichtigsten Haltestationen für Karawanen. Sie gilt neben Avdat als besterhaltene nabatäische Stadt hier im Negev und zählt daher auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit unserem kleinen Toyota war es nur ein Katzensprung dahin, aber dort angekommen, gab es keinen Parkplatz im Schatten; und das Ende Dezember!




Ich war überrascht von der Größe dieser ehemaligen Stadt, von den vielen Häusern und Kirchen die hier mitten in der Wüste gestanden haben. Es ist einfach unglaublich, wie die Nabatäer es verstanden haben, das wenige Wasser, was es hier gibt, aufzufangen und zu nutzen. 




Wenn es hier eine Weinpresse gibt, dann ist das der Beweis, dass sich die damalige Bevölkerung mit dem Anbau von Wein und sicher auch anderen Feldfrüchten den Lebensunterhalt verdiente. Zur Bewässerung der Pflanzen und zur Versorgung der Bewohner mit Trinkwasser war daher ein ausgeklügeltes Wassersystem notwendig, da es keinerlei natürliche Wasservorkommen im Boden gab. So entwickelten die Nabatäer eine Möglichkeit, das Oberflächenwasser zu nutzen und damit auch eine gut durchdachte Stadtplanung, damit kein Wasser verloren geht, sondern am Ende in großen Wasserreservoirs und Zisternen landete, die es hier überall gab.



In Shivta gab es drei Kirchen, die jetzt nach ihrer Lage benannt sind: die Nordkirche, die Südkirche und dazwischen die Zentralkirche. Die prachtvolle, dreischiffige Nordkirche wurde im 5. Jh. errichtet und deren Apsiden sind noch fast vollständig erhalten. Es heißt, dass hier auch einmal ein Säulenheiliger gelebt hat (wo heute nur noch ein Schatten ist).



Die Südkirche stammt aus dem 4.Jh. und ist die älteste Kirche von Shivta. Hier hat bisher noch kein Säulenheiliger gelebt. :-)



 Neben der Südkirche befindet sich ein großes, kreuzförmiges Taufbecken, das aus einem Felsstück gehauen wurde.




Nach dem wir viele alte Steine gesehen hatten, haben wir erst einmal einen Tee getrunken; und zwar im Colt-Haus. Denn die Ausgrabungen, die in den Jahren 1933-35 gemacht wurden, standen unter der Leitung von H.D.Colt, einem Nachkommen des bekannten Revolverfabrikanten.




Zwischen den alten Ruinen der von Shivta spielt heute Nogah, ein kleines Mädchen, welches mich an Momo erinnert hat und das mit seinen Eltern im Colt-Haus wohnt. 




Nogah hat uns dann den Obstgarten gezeigt, wo wie früher das Wasser aufgefangen wird, so dass dort Johannisbrotbäume, Feigen, Oliven, Granatäpfel und andere Bäume wachsen. 




Vom Obstgarten führte der Weg wieder ca. 800 Meter zurück durch die Wüste zum Parkplatz und schaut mal wer sich hier unter den Steinen versteckt hat.




Wir machten uns auf den Heimweg und die Sonne ebenso :-)





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